Prozess zu Krawallnacht in Stuttgart Bewusstlosen Mann bestohlen

Ein 18-Jähriger muss sich wegen Vorfällen in der Krawallnacht vor dem Amtsgericht verantworten. Der Beschuldigte soll die hilflose Lage eines jungen Mannes ausgenutzt haben.
Stuttgart - Ein Beweisvideo in anderer Sache hat geholfen, einen 18-jährigen Dieb zu überführen. Ein Video, welches die Polizei schon zu mehreren Prozessen zur Stuttgarter Krawallnacht im Juni zur Verfügung gestellt hat, diente zunächst eigentlich dazu, andere Straftaten zu dokumentieren. Im Hintergrund sieht man jedoch, wie jemand einen am Boden liegenden Mann bestiehlt. Es handelt sich um einen Studierenden, der von Randalierern angegriffen und bewusstlos geschlagen worden war, weil er sie stoppen wollte. Der 18-Jährige, der dem Prügelopfer die Geldbörse und Wertsachen wegnahm, muss sich am Montag vor dem Stuttgarter Amtsgericht unter anderem wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall verantworten.
Opfer eines Angriffs liegt bewusstlos am Boden
Der 18-Jährige soll sich laut der Anklage den Randalierern angeschlossen haben, die in der Nacht zum 21. Juni durch die Stadt zogen, Polizistinnen und Polizisten angriffen, Schaufenster einschlugen und Geschäfte plünderten. Ihm wird neben dem Diebstahl noch schwerer Landfriedensbruch und Computerbetrug vorgeworfen – weil er mit der Kreditkarte aus dem Geldbeutel des Studenten einkaufte.
Beschuldigter zieht mit anderen durch die Stadt
Nachdem der 18-Jährige dem Opfer der Schlägerei die Wertsachen weggenommen hatte, sei er etwa eine Stunde später mit anderen Randalierern über die Königstraße bis zum Gerber gezogen. Er habe in einem Geschäft, dessen Schaufenster bereits zerstört war, Kleidung gestohlen. In einem zweiten Laden soll er zwei Registrierkassen samt Inhalt entwendet haben. In einem dritten Laden habe er von einem anderen Tatverdächtigen Gegenstände übernommen. Bei einem weiteren Shop soll er versucht haben, ein Fenster einzuschlagen.
Gut 120 Tatverdächtige sind bereits ermittelt
Der 18-Jährige ist einer von rund 120 Tatverdächtigen, denen die Ermittlungsgruppe Eckensee auf die Spur gekommen ist. Sie soll im neuen Jahr weiter bestehen. Allerdings sei sie nicht mehr so groß wie am Anfang, als sie bis zu 120 Kräfte zählte, sagt eine Sprecherin der Polizei. Anfangs zählten auch die Fahndungskräfte der Kripo dazu, die an den Wochenenden nach der Randale in der Stadt Ausschau nach Tatverdächtigen hielten.
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