Am Montag hat der Prozess um den spektakulären Kunstraub im Museum für Moderen Kunst begonnen. Seit dem Diebstahl im Mai 2010 sind noch immer fünf Meisterwerke verschollen.

Paris - Fast sieben Jahre nach einem spektakulären Kunstraub im Pariser Museum für Moderne Kunst hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter und zwei Hehler begonnen. Wegen des Diebstahls von fünf Gemälden von Picasso, Matisse, Modigliani, Braque und Léger muss sich seit Montag der bekannte Kunstdieb Vjéran Tomic vor dem Pariser Strafgericht verantworten.

 

Picasso, Matisse, Modigliani, Braque und Léger

Der 49-Jährige hat bereits gestanden, die bis heute verschollenen Werke mit einem Gesamtwert von mindestens 100 Millionen Euro gestohlen zu haben. Den beiden Hehlern drohen bis zu zehn Jahre Haft, dem Kunstdieb sogar doppelt so viele. Der als „Spinnenmann“ bekannte Tomic hat zahlreiche Vorstrafen. Der Einbruch im Mai 2010 hatte für Schlagzeilen gesorgt. Tomic brach nachts durch ein Fenster in das Pariser Museum für Moderne Kunst ein und entwendete die fünf Meisterwerke. Der Einbruch legte eklatante Sicherheitsmängel in dem Museum offen: Drei Wärter bekamen von der Tat nichts mit, die Bewegungsmelder funktionierten seit Monaten nicht, und auch die Alarmanlage, die durch die zerschlagene Fensterscheibe hätte ausgelöst werden müssen, war außer Betrieb.

Die Polizei kam dem für eine Reihe von Kunstdiebstählen verurteilten Tomic durch einen Insider-Tipp auf die Spur. Nach seiner Festnahme gestand er die Tat, nannte aber nie seine Auftraggeber. Die gestohlenen Werke, die wegen ihrer Bekanntheit als unverkäuflich gelten, sind bis heute nicht gefunden worden. Einer der festgenommenen Hehler hat angegeben, sie weggeworfen zu haben, was die Ermittler ihm aber nicht glauben.