Vor der Spielerkabine soll Kushtrim Lushtaku auf seinen eigenen Trainer brutal losgegangen sein. Nun hat sich der Spieler des Oberligisten 1. CfR Pforzheim zu Wort gemeldet. Er bestreitet die heftigen Vorwürfe.

Pforzheim - Es war der Eklat am Wochenende im Fußballsport: Ein Spieler des Oberligisten 1. CfR Pforzheim hatte am Samstag in der Halbzeitpause der Partie gegen den TSV Ilshofen seinen eigenen Trainer krankenhausreif geprügelt. Das berichtete der Verein in einer Pressemitteilung. Nach Angaben des CfR ging der Angriff zu Beginn der Halbzeitpause von Auswechselspieler Kushtrim Lushtaku aus. Trainer Gökhan Gökce habe sich dabei eine Körperprellung zugezogen. Um sicher zu gehen, dass keine schweren Verletzungen vorliegen, habe sich Gökce noch am gleichen Tag noch ärztlich untersuchen lassen. Laut „Pforzheimer Zeitung“ verließ der 34-Jährige zuvor unter Tränen das Stadion.

 

Lushtaku verteidigt sich auf Facebook

Nun hat sich auch der mutmaßliche Schläger zu Wort gemeldet. Kushtrim Lushtaku bestreitet in einem Facebook-Post die schweren Vorwürfe gegen seine Person. „Ich kann es nicht glauben, was hier vor sich geht. Ich bin geschockt, was hier für Lügen verbreitet werden. Ihr zieht meinen Namen in den Dreck“, kommentiert der Kosovare einen Beitrag auf der Facebook-Seite des Oberligisten. Ausgangspunkt für den Streit zwischen Spieler und Trainer soll ein verschossener Elfmeter von Lushtakus Bruder Kreshnik, der ebenfalls für den 1. CfR Pforzheim spielt, gewesen sein. In der Folge kam es laut „Pforzheimer Zeitung“ auf dem Spielfeld zu einem Wortgefecht zwischen Kreshnik Lushtaku und einem weiteren Spieler des CfR, der den Strafstoß zunächst ausführen wollte. Das soll den großen Bruder auf der Auswechselbank erzürnt haben. Weiter soll sich ein heftiger Streit zwischen Trainer Gökhan Gökce und Kushtrim Lushtaku entwickelt haben, der seinen Höhepunkt kurze Zeit in den Katakomben des Pforzheimer Holzhofstadions fand.

Verein wirft Spieler raus

Von Schlägen oder gar Tritten gegen den Trainer will Lushtaku jedoch nichts wissen. „Als ich in der Halbzeitpause in die Kabine gehen wollte, um mein Zeug zu holen, stellte sich Gökhan Gökce mir in den Weg, schrie mich lautstark an ich solle mich hier verpissen vom Verein und versperrte mir den Weg, als ich trotzdem reingehen wollte, hob er seinen Arm gegen mich – daraufhin habe ich ihn weggeschubst und habe mein Zeug geholt und bin raus. Er fing an, lautstark zu schreien von wegen ich hätte ihn geschlagen“, schreibt er in seinem Post.

Der 1. CfR Pforzheim reagierte noch am Sonntag auf die Ereignisse und schloss den Spieler vom Verein aus. Gegen Lushtaku sei zudem unverzüglich Anzeige erstattet und ein Stadionverbot verhängt worden. Die Mitspieler und Verantwortlichen, die diese Szene teilweise miterleben mussten, seien schockiert und entsetzt über dieses Vorkommnis. „Noch nie hatten sie eine auch nur annähernd vergleichbare Situation erlebt“, hieß es vom Verein. Dass der TSV Ilshofen das Spiel mit 2:0 für sich entschied, geriet zur Nebensache.