Vor der Fußball-Europameisterschaft gibt es in Städten wie Leinfelden-Echterdingen oder Wernau schon konkrete Pläne für Public Viewing. In Esslingen oder Nürtingen hingegen liegen auf den Rathäusern noch keine Anfragen von Wirten vor

Public Viewing - Die Kommunen im Kreis Esslingen bieten bei der am 10. Juni beginnenden Fußball EM in Frankreich selbst kein Public Viewing an, sondern setzen auf das Engagement von Wirten, Geschäftsinhabern und Vereinen. Wie schon bei allen anderen Turnieren seit dem „Sommermärchen“ 2006 soll es auch diesmal wieder auf dem Wernauer Stadtplatz eine „Fanmeile“ mit LED-Großleinwand geben. Die Veranstalter – zwei Metzgereien und ein Bistro – halten dabei im wesentlichen am bewährten Konzept fest. Bei voller Belegung fasst der Wernauer Stadtplatz bis an die 3000 Menschen.

 

Wirte machen ein Engagement vom Wetter abhängig

Rund 1500 Fans können gemeinsam im Schwabengarten in Leinfelden-Echterdingen jubeln. Zudem gibt es dort in der „Alm“ auch einen „Indoor“-Bereich für rund 180 Leute. Dem Nürtinger Ordnungsamt liegen bisher noch keine Anfragen zu Public Viewing vor. Beim Schlachthofbräu sind sich die Wirte noch unschlüssig, ob und in welcher Form sie öffentliches Fußballgucken anbieten wollen. Das Esslinger Rathaus hat ebenfalls noch keine Anfragen von größeren Veranstaltern verzeichnet. Dies sei aber nicht außergewöhnlich, erklärt Roland Karpentier. „Das geht manchmal sehr kurzfristig“, sagt der Sprecher der Stadt.

Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigten, dass einige Wirte ein Engagement nicht zuletzt von der Witterung abhängig machen. Grundsätzlich wird auch die Stadt Esslingen nicht selbst als Veranstalter auftreten. „Wir planen selbst keine aktive Rolle“, so Roland Karpentier. Stattdessen setzt das Rathaus wie schon bei der WM vor zwei Jahren erneut darauf, dass Gastronomen oder Vereine in die Bresche springen – so wie der Christliche Verein Junger Menschen. Der CVJM plant bei sich in der Kiesstraße ein Public Viewing in der Stadtmitte. Möglicherweise werden auf der Leinwand aber nur die Begegnungen mit Beteiligung der deutschen Mannschaft gezeigt, meint Ulrike Allmendinger vom CVJM.

Noch keine Richtlinien vom Innenministerium

Ob es wegen der Sicherheitslage in diesem Jahr verschärfte Vorschriften geben wird, ist noch unklar. „Für die Public-Viewing-Veranstaltungen rund um die Fußball-EM gibt es momentan noch keine Richtlinien“, sagt auf Anfrage eine Sprecherin des baden-württembergischen Innenministeriums. Grundsätzlich richteten sich die Sicherheitsbestimmungen nach der jeweiligen Örtlichkeit und der Anzahl der Besucher, heißt es aus dem Nürtinger Rathaus.