Die Bürgerbewegung Pulse of Europe hat am Sonntag auf dem Schlossplatz wieder Flagge gezeigt. Man hatte sich ein neues Format ausgedacht, um die Bürger für die europäische Idee zu begeistern.

Stuttgart - Dem deutschen Außenminister hätte es gefallen, was sich da am Sonntag eine Stunde lang auf dem Stuttgarter Schlossplatz abspielte. Den Hintern vom Sofa bekommen, den Mund aufmachen und aktiv die Werte der Demokratie verteidigen gegen aufkommenden Hass und Rassismus, dazu hatte Heiko Maas (SPD) gerade erst in einem Interview aufgefordert. „Wir machen das seit eineinhalb Jahren und bekennen Monat für Monat Farbe“, sagt dazu Annette Rueß, die Sprecherin der Stuttgarter Gruppe von „Pulse of Europe“. Die Bürgerbewegung sieht sich neben den demokratischen Werten im Besonderen auch den europäischen Idealen verpflichtet.

 

Dabei geht es „Pulse of Europe“ weniger um ein bloßes Grundbekenntnis zum europäischen Gedanken, man will die Bürger auch ins Gespräch bringen, wie europäische Politik am besten gestaltet werden kann. Bei der 24. Veranstaltung auf dem Schlossplatz hatten sich die Organisatoren ein neues Format ausgedacht: Sie ließen ihre rund 100 Zuhörer sozusagen mit den Füßen zu drei konkreten Fragestellungen über die europäische Außen-, Sicherheits- und Sozialpolitik abstimmen. Man sollte sich ins Pro- oder Contra-Lager oder ins Feld der Unentschiedenen stellen. Wer wollte, konnte über Mikrofon seinen Standpunkt erläutern. Die offene Diskussion war ein friedlicher Austausch von Argumenten, ganz im Sinne der Veranstalter. Und am Ende sang man wie immer die europäische Hymne, Ode an die Freude, mit einer deutschen, englischen und französischen Strophe. Heiko Maas wäre begeistert gewesen.