Gegner und Befürworter des umstrittenen Pumpspeicherkraftwerks Atdorf haben sich zum ersten Mal gemeinsam an einen Tisch gesetzt.

Bad Säckingen - Gegner und Befürworter des umstrittenen Pumpspeicherkraftwerks Atdorf haben sich am Samstag getroffen, um nach Kompromissen für die Umsetzung des Großprojekts suchen. Zur ersten Sitzung des Runden Tisches kamen rund 40 Teilnehmer. Die Gespräche seien in sehr sachlicher Atmosphäre verlaufen, sagte die Moderatorin des Runden Tisches, Michaele Hustedt, nach dem siebenstündigen Treffen. Mit einer Investitionssumme von rund einer Milliarde Euro ist das Kraftwerk aktuell das zweitgrößte Bauprojekt im Südwesten nach Stuttgart 21.

 

Bei dem ersten der bislang fünf geplanten Treffen tauschten sich die Teilnehmer unter anderem über die Spielregeln aus. Keine Annäherung gab es laut Hustedt bei den unterschiedlichen Standpunkten. „Aber alle Beteiligten haben gesagt, dass sie weitermachen wollen“.

Gegner sehen Angriff auf die Landschaft

Am Tisch sitzen neben den Vertretern der Schluchseewerke AG, die das Projekt planen und den Runden Tisch finanzieren, mehrere Kommunalpolitiker sowie Delegierte der Landesregierung und der Parteien. Außerdem sind Vertreter der Umweltschutzgruppen BUND und Nabu eingeladen sowie der Schwarzwaldverein, die Schwarzwald Tourismus GmbH und die IHK.

Die Gegner sehen in dem Großprojekt, das aus zwei etwa ein Kilometer langen Becken besteht, einen Angriff auf die Landschaft. Außerdem bezweifeln sie die Notwendigkeit der Anlage. Die Befürworter, allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), halten das Kraftwerk für notwendig, um den Atomausstieg voranzutreiben. Für die Überkapazitäten, die bei günstiger Witterung aus Solar- und Windkraftanlagen geliefert werden, seien Speicherkraftwerke notwendig.

Der nächste Runde Tisch soll am 25. Juli stattfinden. Dann soll über alternative Standorte sowie Grundwasser- und Quellenschutz diskutiert werden.