Den Kindern und Jugendlichen in Beilstein fehlt ein Ort zum Biken und Skaten, findet Helmut Losberger. Also nimmt der Familienvater die Sache per Online-Petition selbst in die Hand.

Volontäre: Maximilian Kroh (kro)

Wer heutzutage bei seinem Gemeinderat ein Anliegen vorbringen will, hat dazu vielfältige Möglichkeiten. Er kann eine Mail schreiben oder die sozialen Netzwerke nutzen. Oder er versucht es mit einer Online-Petition. Hier kann jeder mit wenigen Klicks seine Forderung formulieren und versuchen, Unterstützer zu gewinnen. Genau so hat es Helmut Losberger aus Beilstein gemacht. Sein Ziel: Die Errichtung eines Pumptracks oder Skateparks im Ort. Die Resonanz darauf ist riesig.

 

Pumptrack oder Skatepark

Sonderlich konkret sind seine Pläne noch nicht, das gibt auch Losberger gerne zu. Von der „Einrichtung eines multifunktionalen Übungsgeländes“ ist im Petitionstext die Rede. Im Kopf hat Losberger einen Pumptrack, also einen hügeligen Rundkurs, den geübte Fahrer mittels Gewichtsverlagerungen umrunden können, ohne in die Pedale treten zu müssen. Auch einen Skatepark kann er sich auf dem Gelände vorstellen. „Es gibt einfach zu wenig Angebote in der Umgebung“, erklärt der Beilsteiner. „Aber die Bevölkerung ist aktiv, wir haben viele Mountainbiker und Skater. Nur muss man mindestens eine halbe Stunde durch die Gegend fahren, um zu einem Park zu kommen.“

Gelände soll beim Gymnasium entstehen

Gleichzeitig regt er an, die Bildungspartnerschaft zwischen dem örtlichen Herzog-Christoph-Gymnasium und den Trailsurfers Baden-Württemberg zu nutzen, die seit einem Jahr besteht. Deshalb soll das Gelände nach Losbergers Vorstellung auch in Nähe zur Schule entstehen. „Die Kinder brauchen einen Platz, an dem sie sich treffen können und an dem sie gut aufgehoben sind“, sagt er. „Gerade jetzt, nach den Pandemiejahren, ist das besonders wichtig.“

Schon mehr als 300 Unterzeichner

Er scheint mit seinem Anliegen einen Nerv zu treffen. „Ich war ehrlich gesagt ziemlich überrascht über die vielen Reaktionen“, gesteht Losberger. Schon am 12. April, als die Petition auf OpenPetition.de online geht, unterschreiben 123 Personen, einen Tag später sind es bereits 268. Mittlerweile haben weit mehr als 300 Menschen unterzeichnet. Online-Petitionen haben den Vorteil, dass die Schwelle zum Mitmachen sehr niedrig ist. Wer unterzeichnen will, muss zwar seinen Namen und eine Mailadresse auf der Website hinterlegen, kann aber per Mausklick ablehnen, dass der Name auch öffentlich angezeigt wird.

In den Kommentaren gibt es viel Lob für den Vorschlag und auch außerhalb des Internets könnte Bewegung in die Sache kommen: Zwei Gemeinderäte hätten sich bereits bei Helmut Losberger gemeldet. Auch Bürgermeisterin Barbara Schoenfeld signalisiert ihre Unterstützung: „Die Petition läuft bei mir offene Türen ein.“ Schon in der Vergangenheit seien Kinder mit ähnlichen Anliegen auf sie zugegangen, „ein damals 13-Jähriger hat mir auch verschiedene konkrete Plätze vorgeschlagen.“ Zudem betont sie, wie wichtig der soziale Aspekt des Vorhabens sei: „Kinder brauchen einen Ort, an dem sie Kinder sein können.“