Im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putsch im vergangenen Jahr in der Türkei, wurden nun Medienberichten zufolge weitere Festnahmen angeordnet. Diesmal betroffen: Mitarbeiter aus Energie- und Bildungsministerium.

Istanbul - Die Türkei hat einem Medienbericht zufolge die Festnahmen von weiteren Bürgern im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putsch vom Juli 2016 angeordnet. Betroffen seien 85 Mitarbeiter aus dem Energie- und dem Bildungsministerium, berichtete der Sender CNN Türk am Dienstag. Hintergrund seien Ermittlungen gegen das Netzwerk des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen, den die Regierung in Istanbul als Drahtzieher des Putschversuchs bezeichnet. Die Türkei verlangt von den USA die Auslieferung Gülens. Das Thema dürfte auch beim Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei US-Präsident Donald Trump am Dienstag in Washington zur Sprache kommen.

 

Seit dem Putschversuch wurden in der Türkei rund 50.000 Menschen festgenommen. Zudem wurden 150.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, der Justiz, der Polizei und des Militärs entlassen oder vom Dienst suspendiert.

Am Montag hatte ein Gericht die Inhaftierung des Chefredakteurs der Online-Ausgabe der Oppositionszeitung „Cumhuriyet“, Oguz Güven, angeordnet. Ihm wird Verbreitung von Terror-Propanganda vorgeworfen. Es sitzen bereits ein Dutzend Journalisten des Blattes im Gefängnis, denen Unterstützung des Gülen-Netzwerks vorgeworfen wird. Ihnen drohen bis zu 43 Jahre Haft.