Chemikalien: Herkömmliche Putzmittel enthalten oft eine ganze Reihe von Chemikalien. Mehr als 1,3 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel werden dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge jedes Jahr in Deutschland verkauft. Sie enthalten etwa Tenside, Phosphate, Duftstoffe, Enzyme, Phosphonate, optische Aufheller, Silikone. Rund 630 000 Tonnen Chemikalien aus Wasch- und Reinigungsmitteln enden jährlich im Abwasser und belasten die Umwelt.

 

Keime: Beim Putzen kommt der Anwender direkt mit den Reinigern und den in ihnen enthaltenen Chemikalien in Kontakt. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät daher vom Hausgebrauch starker Desinfektionsmittel oder Anti-Keim-Putzmittel ab: „Beide bekämpfen nicht nur Keime, die krank machen, sondern auch gesundheitlich unbedenkliche. Letztere sind aber gut für den normal gesunden Menschen: Sie stärken die Abwehrkräfte.“

Natron, Essigessenz und ätherische Öle: mehr braucht es nicht

Etwas unkomplizierter und deshalb auch für Einsteiger im Bereich Do it yourself (DIY, „Mach es selbst“) geeignet sind die Rezepte von Tatiana Warchola. Für sechs verschiedene Reiniger genügen eine 250-Gramm-Packung Natron und eine kleine Flasche Essigessenz aus dem Supermarkt sowie drei ätherische Öle (Limone, Orange und Zitrone) aus dem Drogeriemarkt. Die Kosten für alle Zutaten liegen bei rund neun Euro. Mit je zwei Euro pro Flasche sind die ätherischen Öle am teuersten. Auf Dauer rechnet sich die Investition jedoch: Die Putzmittel-Mischungen reichen für mehr als eine Anwendung. Und bis die Öle aufgebraucht sind, dauert es sehr lange. „Ätherische Öle sollten mit Vorsicht verwendet werden“, rät Tatiana Warchola. „Sie sind hochkonzentriert und haben eine starke Wirkung.“

20 Tropfen Limonenöl vermischt man für eine Weichspülermischung mit acht Tassen Wasser, sechs Tassen Essigessenz und einer Tasse Natron. In einer Salatschüssel gelingt das erste Rezept schnell – auch wenn es dabei heftig schäumt. Die Reaktion des Abflussreinigers ist später keine Überraschung mehr: Nachdem man erst eine Zitronenöl-Natron-Mischung in den Abfluss geleert und dann Essigessenz hinterhergeschüttet hat, blubbert Schaum aus dem Abflussrohr.

Die Schaumreste im Waschbecken werden eine halbe Stunde später mit heißem Wasser weggespült – und siehe da: Der Abfluss ist wieder frei. Der aus nur drei Zutaten zusammengesetzte Reiniger kann mit chemischen Produkten durchaus mithalten; zumindest im Badezimmer-Waschbecken.

Die persönliche Schmerzgrenze ist erreicht

Auch der Allesreiniger – bestehend aus Wasser, Essigessenz, Natron und einigen Tropfen ätherischem Zitronenöl – stellt im Badezimmer zufrieden. Nur im Bereich der Armaturen muss etwas kräftiger geschrubbt werden – gegen Seifenreste kommt das Putzmittel nicht so leicht an. Allein der Toilettenreiniger überzeugt nicht. Trotz mehrerer Tropfen ätherischen Limonenöls riecht das Toilettenwasser muffig und schimmert ölig. Die persönliche Schmerzgrenze ist erreicht, der herkömmliche Reiniger muss ran.

Das ist die zweite Erkenntnis des Tages: Wer herkömmliche chemische Putzmittel gewohnt ist, wird sich mit der Umstellung auf selbst hergestellte Reiniger aus natürlichen Bestandteilen zumindest anfangs schwertun. Die Mittel schäumen nicht beim Auftragen, sie riechen – wenn überhaupt – nur dezent nach ätherischen Ölen. Zudem können sie bei offenen Wunden auf der Haut trotz aller Natürlichkeit schmerzen: Essigessenz brennt an solchen Stellen.

Da Essigessenz und Natron die Atemwege reizen können, ist generell Vorsicht geboten. Eine Schutzbrille, Handschuhe und ein feuchtes Tuch um den Mund sowie Lüften können helfen. Darüber hinaus sollte man vor dem Putzen erst an einer unauffälligen Stelle testen, ob die Oberfläche den Reiniger verträgt. Lackierte Flächen, Kunststoffe und Naturstein reagieren oft empfindlich.

Auch auf dem Marmor-Fenstersims bleibt nach dem Fensterputzen an diesem Nachmittag ein kleiner, dunkler Fleck dort, wo die Mischung aus Wasser, Essigessenz und ätherischem Zitronenöl heruntergetropft ist. Insgesamt aber kann sich das Ergebnis nach drei Stunden Mischen, Zischen, Wischen durchaus sehen lassen.

So schädlich sind herkömmliche Reiniger

Chemikalien: Herkömmliche Putzmittel enthalten oft eine ganze Reihe von Chemikalien. Mehr als 1,3 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel werden dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge jedes Jahr in Deutschland verkauft. Sie enthalten etwa Tenside, Phosphate, Duftstoffe, Enzyme, Phosphonate, optische Aufheller, Silikone. Rund 630 000 Tonnen Chemikalien aus Wasch- und Reinigungsmitteln enden jährlich im Abwasser und belasten die Umwelt.

Keime: Beim Putzen kommt der Anwender direkt mit den Reinigern und den in ihnen enthaltenen Chemikalien in Kontakt. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät daher vom Hausgebrauch starker Desinfektionsmittel oder Anti-Keim-Putzmittel ab: „Beide bekämpfen nicht nur Keime, die krank machen, sondern auch gesundheitlich unbedenkliche. Letztere sind aber gut für den normal gesunden Menschen: Sie stärken die Abwehrkräfte.“