Das Musikfeuerwerk im Blühenden Barock in Ludwigsburg lockt ein buntes Publikum in die Gärten – und verwandelte die Nacht in ein Kunstwerk.

Ein warmer Sommerabend wie geschaffen für das Musikfeuerwerk im Blühenden Barock: Schon am Samstagnachmittag sind die Gärten rund um das Ludwigsburger Schloss gut besucht, am frühen Abend pilgern dann Tausende aufs Gelände. Ein gemischtes Publikum, Familien kommen ebenso wie junge und ältere Menschen. Die meisten haben Campingstühle oder Decken dabei. Viele sichern sich schon mal einen Platz im Südgarten vor dem Residenzschloss, um später die gute Sicht auf das Feuerwerk zu haben.

 

Andere haben ihre Decken auf der Wiese im Unteren Schlossgarten ausgebreitet, packen ihren Proviant aus oder holen sich Snacks und Getränke an den Ständen, die von den Gastronomieteams des Blühenden Barock betrieben werden. Die Plätze auf den Bierbänken vor der Bühne, auf der die Band Liberry Space die Gäste mit Coversongs unterhält, sind alle belegt. Kinder tollen herum, bestaunen die Werke der Sandkunstausstellung oder machen sich mit ihren Eltern auf den Weg in den Märchengarten, der mit Bootfahren auf dem Märchenbach und dem von der Abendsonne beschienenen Rapunzelturm lockt.

Mit Campingstuhl und Picknickdecke zum Musikfeuerwerk

Auch durch die anderen Gärten flanieren etliche Besucher, die Orangerie und das historische Karussell sind gut besucht, ebenso wie die Labyrinth-Hecken im Nordgarten. Und die Terrasse des Schlosses bietet im Abendlicht einen idealen Hintergrund für Gruppenfotos und Selfies. Als die Dämmerung einsetzt, schaffen die Illuminationen eine besondere Atmosphäre in die Gartenanlagen. Jetzt drängen die meisten Besucher zur Südseite des Schlosses, wo die Band in2deep and friends mit Acoustic- und Coverversionen quer durch die Popgeschichte die Szenerie beschallt. In der Gartenanlage ist kaum ein freies Stückchen Rasen mehr übrig, man sitzt oder liegt und wartet darauf, dass es dunkel wird und das Schauspiel beginnt: Das Feuerwerk, begleitet von Georges Bizets Carmen-Suiten.

Das Feuerwerk erhellt den Nachthimmel über dem Blühenden Barock. Foto: Simon Granville

Überschattet wird das Event in diesem Jahr vom Tod von Markus Katterle, dem Firmengründer des Bielefelder Pyrotechnik-Unternehmens „FlashArt“, das seit 1992 Musikfeuerwerk im Blühenden Barock inszeniert. Seinem Gedenken widmet auch Blüba-Chefin Petra Herrling ihre Ansprache: „Heute ist ein besonderer Abend: Voller Musik, Funken und Erinnerungen. Vor zwei Wochen ist Markus Katterle, Initiator des Musikfeuerwerks, völlig unerwartet verstorben. Vor 32 Jahre hat er dieses Event ins Leben gerufen: Mit Leidenschaft, Kreativität und einem feinen Gefühl für Magie. Er hat uns all die Jahre begleitet, ein wundervolles Team geschaffen, und uns alle inspiriert und begeistert“, sagte sie.

Musikfeuerwerk beginnt mit einem Gedenkschuss

Als Dank für „all die magischen Momente, die er uns geschenkt hat“, bat sie die Besucher ihre Handys herauszuholen, das Licht anzumachen, um gemeinsam „einen leuchtenden Teppich der Erinnerung zu bilden“. Und auch der Auftakt zum Feuerwerk, kündigt sie an, werde an diesem Abend ein anderer sein: „Ganz im Sinne der Pyrotechniker findet zuerst ein Gedenkschuss statt, dann folgt eine Pause – und dann lassen Sie sich verzaubern“.

Die Choreografie beginnt nach dem Gedenken sanft und verspielt, schickt einzelne rot-goldene Lichter in den Nachthimmel, die in silbernen Funken wieder herabregnen. Georges Bizets bekannten Melodien, allen voran die Motive aus der Oper „Carmen“, geben den Takt für die Feuerwerksbilder vor und verleihen dem Schauspiel eine klare Dramaturgie.

Das Tempo steigert sich und entfaltet ein facettenreiches Farbspiel am Himmel: Kräftige Rottöne, leuchtendes Blau und funkelndes Gold wechseln sich ab und setzen die musikalischen Highlights visuell um. Ein perfekt abgestimmter Mix aus Licht, Farbe und Klang, klassischer Musik und Pyrotechnik. Zum Finale erklingt die Toreador-Arie aus „Carmen“, dichte Salven aus goldenen und roten Effekten füllen den Nachthimmel vor dem erleuchteten Schloss.

Das Publikum applaudiert begeistert, als die letzten Funken erlöschen.