Viel palavert, wenig gesagt: Das Dschungelcamp ist eine Oase wohlfeiler Rhetorik und süffisanter Anekdoten, halbseidener Sentenzen und erlesener Dialoge. Wissen Sie, welche Sprüche wem entsprungen sind?

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Stuttgart/New South Wales - „Kakerlaken, Schleim und vor allem menschliche Abgründe: Für RTL läuft es mit dem Ekelfernsehen in Form des Dschungelcamps bestens“. Das schrieb „Der Spiegel“ 2014 über den Endloserfolg der Outdoor-Reality-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“

 

2004 klang das noch ganz anders: „Ekelfernsehen“ schrien die selbst ernannten Sittenwächter aus Kirche, Landesmedienanstalten und Rundfunkräten aus vollem Halse. Dschungelprüfungen wie das „Bad“ von DSDS-Sternchen Daniel Küblböck („You Drive Me Crazy“) in tausenden lebenden Kakerlaken nannte der damalige Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Michael Konken einen „Tiefpunkt der Fernsehunterhaltung“ und „voyeuristischer Perversion“, bei der die Ekelgrenze überschritten werde.

Auch Kroko-Penisse und Schweine-Sperma kamen bei Tierschützern und Verteidigern des guten Geschmacks nicht sonderlich gut an. Dabei ist es geblieben. Doch das abstoßend-aufstoßende Affektfernsehen („Mir kommt das Kotzen!“, Rolf Zacher, 2016) und vermeintliche „Unterschichtenfernsehen“ kam an. Die ganze Republik wollte und will die „Mutproben“ der Semi-Promis und Y-Starlets sehen.

Der Marktanteil der ersten Staffel lag zeitweise bei über 30 Prozent. Zwar lief es bei einigen nachfolgenden Sendungen aus „Down Under“ nicht mehr ganz so rund . Doch spätestens seit dem ersten zweistelligen „Happy Birthday“ 2016 hat sich das prollig-schöne Ekelformat als TV-Klassiker durchgesetzt. Und die sündhaft teure, 30 Millionen Euro Produktion in Australien wird RTL wohl auch diesmal beneidenswerte Rekordquoten bescheren. „Trash as trash can.“ Nicht mehr und nicht weniger.

Testen Sie hier ihr Wissen zu den dümmsten Sprüchen aus 13 Jahren Dschungelcamp: