Noch ist offen, welche der drei angedachten Varianten für den Radschnellweg realisiert wird. Jetzt ist die meinung der Bürger gefragt.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Jetzt dürfen die Radfahrer mitreden. Seit Donnerstag haben die Bürger des Kreises die Gelegenheit, ihre Meinung zu den vom Landratsamt und den betroffenen Städten ausgearbeiteten Varianten des Schnellradwegs durch das Neckartal zu äußern. Extra dafür hat das Amt eine Informations- und Diskussionsplattform geschaffen. Den Schnellradweg hat die Landesregierung in Auftrag gegeben.

 

Unter www.radschnellweg-neckartal.de können sich alle Interessierten über die drei noch zur Diskussion stehenden Varianten, aber auch über die einzelnen Schritte zur Realisierung des Radschnellwegs informieren. Ausdrücklich gewünscht sind dabei Stellungnahmen zum Radweg insgesamt, aber auch zu einzelnen Streckenabschnitten. Diese Kommentare sollen in den Abschlussbericht der Machbarkeitsstudie einfließen, der bis zum Jahresende vorliegen soll. Diese Studie soll dann als Grundlage für das weitere Planungsverfahren an die Landesregierung weitergegeben werden.

Entlang der Ufer oder mitten durch die Gemeinden

In der Diskussion stehen zwei vom Landkreis erarbeitete Varianten, die beide vorrangig nördlich des Neckars und der Fils – der Radweg soll von Reichenbach bis Stuttgart geführt werden – verlaufen. Einer der Wege führt hauptsächlich entlang der Ufer beider Flüsse. Der zweite sieht eine Trasse vor, die oft mitten durch die Gemeinden und Städte Reichenbach, Plochingen, Altbach und Esslingen geht.

Esslingen hat darüber hinaus eine Variante ins Spiel gebracht, die von Deizisau an südlich des Neckars verlaufen könnte. Denkbar, das ist in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses des Kreistags deutlich geworden, ist auch, dass die Radfahrer nach Fertigstellung der Trasse in Esslingen die Qual der Wahl haben werden: Weil der offensichtlich von einer Mehrheit des Kreistags bevorzugte Weg entlang der Ufer in Esslingen an bauliche Grenzen stößt – in etlichen Bereichen ist die angestrebte Fahrbahnbreite von vier Metern nicht zu erzielen – denkt die Stadt darüber nach, zwei Trassen auszubauen.

Es soll keine Rad-Autobahn werden

In der Sitzung hat der Esslinger Landrat Heinz Eininger noch einmal darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei der geplanten Radverbindung nicht um eine Rad-Autobahn handeln solle. Vielmehr sei es das Ziel, dass Radfahrer weitgehend ungebremst durch Ampeln und den Autoverkehr mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 20 bis 25 Kilometern pro Stunde die Strecke in die Stuttgarter Innenstadt zurücklegen können.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden mit Spannung erwartet. Die Planer sollen eine Vorzugstrasse definieren, bei der alle relevanten Faktoren wie Kosten, Potenziale, Fahrkomfort und Verkehrssicherheit berücksichtigt werden. Im Anschluss soll zeitnah mit den notwendigen Planungen begonnen werden. Der Zeitdruck, den die Landesregierung bei diesem Prestigeprojekt aufbaue, sei groß, berichtet Heinz Eininger. Mit der Umsetzung der ersten Baumaßnahmen könnte deshalb wohl bereits im Jahr 2020 begonnen werden. Spätestens im Jahr 2028 soll dann der Radschnellweg durch das Fils- und Neckatal fertiggestellt sein. Weitere Informationen unter www.radschnellweg-neckartal.de.