Studierende der Dualen Hochschule messen mithilfe eines Sensors wie eng Radfahrer von Autos überholt werden. Das soll die Straßen sicherer machen. Nachmachen ist außerdem erwünscht, wie die Studierenden im Video erklären.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Seit April ist in der Straßenverkehrsordnung ein Mindestabstand von anderthalb Metern vorgeschrieben, wenn Autofahrer innerorts Radfahrer überholen. Die Vorgabe lässt sich allerdings nur schwer kontrollieren – schließlich muss der Abstand bei jedem Überholvorgang möglichst exakt gemessen werden. Zudem liegt angesichts enger und teilweise zugeparkter Straßen der Verdacht nahe, dass nicht bei jedem Überholvorgang der Mindestabstand eingehalten wird.

 

Um eine Idee davon zu bekommen, wie eng Radfahrer überholt werden, kommt seit einiger Zeit moderne Technik zum Einsatz. Der Berliner „Tagesspiegel“ hat es mit seinem Projekt „Radmesser“ vorgemacht – Studierende der Dualen Hochschule am Standort Stuttgart sowie die Stuttgarter Initiative „Zweirat“ machen es jetzt mit eigenen Geräten nach. Sie installieren Sensoren auf Fahrrädern, die bei jedem Überholvorgang den Abstand zum überholenden Auto messen.

Nachbauen erwünscht

Die Studierenden der Dualen Hochschule sind mit ihrem „Kesselnetz“-Projekt die Ersten, die in Stuttgart eine größere Menge an Daten erhoben und veröffentlicht haben. Im Video erklären die Studierenden, wie sie ihre Messung technisch umgesetzt haben – und dass man den Sensor relativ leicht nachbauen kann. Interessierte können sich per Mail beim Projektleiter Nico Hofmann melden: kesselnetz@gmx.de.

Die Hoffnung der Studierenden ist, dass möglichst viele Menschen ebenfalls den Abstand bei Überholvorgängen messen und so die Datengrundlage verbessern. So könnte das „Kesselnetz“ helfen, den Straßenverkehr in Stuttgart im Sinne der zuletzt deutlich zunehmenden Zahl von Radfahrern neu zu ordnen.