Stuttgart tut sich mit dem dringend notwendigen Ausbau des Radwegenetzes schwer – geht er doch vor allem ­zulasten des motorisierten Verkehrs. Nur wenige Streckenkilometern sind alleine den Radfahrern vorbehalten.

Stuttgart - Wer Rad fährt, tut sich und der Umwelt etwas Gutes. Deshalb wird Radfahren in Stuttgart immer beliebter, mehr als eine Million Pedaleure erfasst die Zählstelle am Mineralbad Leuze pro Jahr. Und es soll noch populärer werden, wie die Stadtverwaltung betont. Wie nötig emissionsfreier Verkehr ist, hat eine im Auftrag der Baden-Württemberg-Stiftung erstellte Studie belegt. Darin wird eine Reduzierung des Individualverkehrs – gleich welchen Antriebs – bis 2050 um 85 Prozent vorausgesetzt, um die Klimaziele zu erreichen. Während aber in vielen europäischen Städten Autos aus der Stadt verbannt werden und saubere Alternativen wie Rad- und Fußverkehr sowie der ÖPNV die Lücke schließen, kündigt Stuttgart an, gleichzeitig Autostadt bleiben und Radfahrstadt werden zu wollen.