Winfried Kretschmanns offener Brief zum Radikalenerlass greift für Opfer und Gewerkschaften zu kurz. Sie pochen weiter auf Rehabilitierung und materielle Entschädigung.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Der offene Brief von Winfried Kretschmann zum Radikalenerlass ist bei Betroffenen und Gewerkschaften auf ein kritisches Echo gestoßen. Die Betroffenen-Initiative begrüßte, dass sich der Ministerpräsident nun endlich dazu äußere und zum Gespräch einlade. Zugleich zeigte sie sich enttäuscht, dass seine Stellungnahme weder eine Entschuldigung noch eine Rehabilitierung enthalte und eine mögliche Entschädigung nicht einmal andeute. Kretschmann hatte sein Bedauern über den vor 50 Jahren ergangenen Erlass und dessen teilweise überzogene Umsetzung geäußert.