Erst zettelt er eine Staatskrise an, jetzt steht er vor dem nächsten Karriereschritt – Moderator Jan Böhmermann wechselt angeblich zu Spotify.

Berlin - Jan Böhmermann kommt noch ganz groß raus – demnächst grüßt er seine Fans wohl bei Spotify. Irgendwie hat man ja geahnt, dass die mutwillig gegen den türkischen Staatspräsidenten Erdogan angezettelte Staatsaffäre sich für den Moderator auszahlen würde.

 

Zwar ist offiziell noch nicht bestätigt, dass er mit seiner Radioshow „sanft & sorgfältig“, die bisher auf der RBB- Welle RadioEins ausgestrahlt wurde, exklusiv zum weltweit führenden Streamingdienst wechselt. Aber die Anzeichen dafür verdichten sich. Zuerst hatte der Branchendienst „Horizont“ am Montagabend über den bevorstehenden Deal berichtet, bei dem es um viel Geld gehen soll.

Böhmermann selbst kündigte den Abschied von „sanft & sorgfältig“ am Montag gemeinsam mit Co-Moderator Olli Schulz auf seiner Facebook-Seite an – ohne allerdings ein Wort über Spotify zu verlieren. Dort heißt es: „Völlig unabhängig davon, dass Jan gerade quasi das Bundeskanzleramt in Brand gesetzt hat, ist der Zeitpunkt unseres Abschiedes nun tatsächlich gekommen. Es wird keine weitere Ausgabe mehr von „sanft & sorgfältig“ geben. Olli und Janni verlassen das Radio und sagen mit erhobenem Haupt und feuchten Äuglein Adieu, Merci Cherie und auf Wiedersehen!“.

Der RBB bedauerte das Aus für „sanft & sorgfältig“. Die Sendung habe zu den erfolgreichsten Radioformaten überhaupt in Deutschland gehört. Vor drei Jahren waren Böhmermann und Schulz beim RBB gestartet. Zuletzt strahlten mehrere Sender bundesweit die Show aus.

Nach der Eskalation der Auseinandersetzung mit Erdogan hatte Böhmermann mit seinem Radioformat ebenso pausiert wie mit seiner Fernsehshow „Neo Magazin Royale“ auf ZDFneo, in der er sein „Schmähgedicht“ gegen das türkische Staatsoberhaupt verlesen hatte. Wie das ZDF am Montag bestätigte, soll das TV-Format am 12. Mai wieder ausgestrahlt werden.