Die Zahl der Radfahrer, die den Radschnellweg von Böblingen nach Vaihingen nutzen, steigt. Die Weiterführung auf Stuttgarter Gemarkung wird derzeit untersucht. Auch andere Trassen aus der Region in die Landeshauptstadt werden geprüft.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Zwischen dem Betriebsgelände des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und der Brücke über die Autobahn hat der Landkreis Böblingen eine Dauerzählstelle eingerichtet. Jeder Fahrradfahrer, der den Streckenabschnitt der Römerstraße passiert, wird erfasst. Genau 162 455 Radfahrten wurden Stand 8. März gezählt. Damit erfüllt der Radschnellweg aus Sicht des Böblinger Landratsamts die Erwartungen. „Wir erhalten sehr positive Rückmeldungen der Radfahrer“, sagt Simone Hotz von der Pressestelle. Der Landkreis ist zufrieden mit den Zahlen, die seit Einweihung der Schnellverbindung zwischen Böblingen und Stuttgart im Frühjahr 2019 steigen.

 

Weiterführung muss optimiert werden

In der Vergangenheit gab es aber auch Kritik an der Ausführung des Radschnellwegs. Zum einen, weil dafür die aus Kopfsteinpflastern angelegte Panzerstraße asphaltiert wurde. Zum anderen, weil die Planungen der Trasse seitens des Landratsamts nur bis zur Stuttgarter Gemarkungsgrenze verliefen. Die Vaihinger Bezirksbeiräte monierten mehrfach, dass die Weiterführung der Fahrradautobahn auf Stuttgarter Gemarkung schlecht geplant sei. Auch der Landkreis Böblingen ist der Ansicht: „Das volle Potenzial kann erst ausgeschöpft werden, wenn auch die Radverkehrsinfrastruktur in den jeweiligen Städten Böblingen, Sindelfingen und Stuttgart weiter optimiert wird“, sagt Hotz. Bisher fahren die Radfahrer von Böblingen kommend zumeist entweder über die Waldburgstraße in Rohr nach Vaihingen oder über die ehemalige Panzerstraße Richtung Vaihingen-West.

Die Landeshauptstadt arbeitet gerade an der Weiterführung des Radschnellwegs, teilt Pressesprecherin Ann-Katrin Keicher nach Rücksprache mit dem Amt für Stadtplanung und Wohnen mit. Doch nicht nur der bestehende Radschnellweg wird angeschaut, insgesamt werden in der Machbarkeitsstudie 13 Korridore untersucht. Für jeden Korridor sei eine „Vorzugstrasse“ festgelegt worden. „Eine davon soll aus Böblingen kommend über die Waldburgstraße in Richtung Bahnhof Vaihingen und weiter durch Kaltental nach Stuttgart-Süd führen“, sagt Keicher.

Weitere Trasse von Leonberg nach Stuttgart

Auch von Nord-Westen her soll eine Fahrradautobahn nach Stuttgart führen. „Aktuell wird eine Machbarkeitsstudie zu einer Radschnellverbindung zwischen Leonberg und Stuttgart erstellt. Die Stadt Stuttgart hatte diese Verbindung in ihrer Machbarkeitsstudie bis zur Stadtgrenze untersuchen lassen, und der Landkreis prüft die Anschlussmöglichkeit nach Leonberg“, sagt Simone Hotz. Auf Stuttgarter Gemarkung wird untersucht, ob der Radschnellweg entlang der Wildparkstraße über den Botnanger Sattel und durch den Stuttgarter Westen in Richtung Innenstadt führen kann, ergänzt Ann-Katrin Keicher.

Die Machbarkeitsstudie zu den neuen Radschnellwegen beziehungsweise der Weiterführung der Trasse von Böblingen nach Vaihingen soll voraussichtlich im Sommer 2020 abgeschlossen sein.