Beim 5. Dirt-Contest des Motorsportclubs Würmtal-Merklingen in Weil der Stadt zeigen die Sportler aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland spektakuläre Kunststücke.

Weil der Stadt -

 

Zahlreiche Erdhügel reihen sich aneinander, dazwischen ragen eine kleine und eine große Rampe empor. Mittendrin ein Durcheinander aus Zuschauern, Startern mit Knieschonern und Helmen, die mit ihren Sportfahrrädern die Treppe zu den Rampen erklimmen. Unten im Schatten sitzt Thorsten Kaute, der Leiter des Dirtparks Weil der Stadt. Vor ihm stehen auf einem von etlichen Kabeln gesäumten Biertisch zwei Laptops für die Zeiterfassung. Konzentriert regelt er die Starts, gibt die Strecke frei oder sperrt sie, nimmt Anmeldungen entgegen und misst Rundenzeiten der Starter des sogenannten Fun Race Line Contests.

„Jetzt kannst du!“, ruft er einer jungen Starterin des ausrichtenden Motorsportclubs Würmtal-Merklingen zu. Kurz darauf stürzt sich das Mädchen mutig mit ihrem Bike die Rampe hinunter und scheint über die staubige Strecke mit Bodenwellen und Hügeln zu fliegen. „Knapp 25 Sekunden, eine sehr gute Zeit“, kommentiert Thorsten Kaute die Leistung. Immer wieder muss er unterbrechen, um Anmeldegebühren einzuziehen und die Teilnehmer in die Starterliste einzutragen.

Ist diese Sportart, Dirt Jump genannt, riskant? „Beim Fußball passiert mehr“, sagt Thorsten Kaute auf die Frage nach der Gefahr, der sich die Sportler in der sogenannten „Line“, der Strecke, aussetzen. „Höchstens Schürfwunden und Prellungen sind häufiger zu beklagen.“ Am vergangenen Sonntag haben sich Dirtbike-Fahrer aus ganz Deutschland in Weil der Stadt versammelt, um mit ihren Tricks die Zuschauer und die Jury zu begeistern. Auch einige Starter aus dem Elsass und der Schweiz waren mit dabei. Am Tag zuvor beim Familientag des Motorsportclubs waren die Rampen für jedermann geöffnet.

Der Weil der Städter Dirt-Contest ist Teil der Deutschen Freestyle Mountainbike Tour, die im ganzen Land ausgetragen wird. Dabei erhalten die Fahrer je nach Platzierung auf den jeweiligen Veranstaltungen Punkte, die dann ein Gesamtranking ergeben. Bei der Funsportart Dirt Jump stürzen sich die Fahrer mit ihren Bikes eine steile Rampe herunter, und zeigen dann riskante Sprünge und Tricks im Parcours. Diese werden von einer Jury bewertet, die fünf besten Fahrer qualifizieren sich für eine Finalrunde, in der dann der Sieger gekürt wird. Dabei wird vor allem auf die Schwierigkeit der gezeigten Tricks und auf den individuellen Style der Athleten geachtet.

Unterschieden wurde in Weil der Stadt zwischen einem Profi-Lauf und einem Amateur-Wettbewerb. „Wir haben coole Fahrer, es steht kein Verband dahinter und es herrscht eine lockere Atmosphäre“, sagt Thorsten Kaute, während im Hintergrund amerikanischer Rap läuft. „Der große Vorteil beim Dirtbiken ist es, dass jeder seinen eigenen Style entwickeln kann, die Regeln sind nicht so streng. Unser Sport macht einfach Spaß.“ Wie oft trainieren die Fahrer für ihre Sportart? „Normal ist dreimal pro Woche angesagt“, so Kaute. „Ich trainiere jeden Tag“, erzählt beispielsweise ein Teilnehmer aus Marburg.

Wer selbst einmal beim Dirt Jump reinschnuppern will, ist in Weil der Stadt willkommen. „Ab fünf Jahren kann man bei uns anfangen zu fahren“, sagt Thorsten Kaute. „Über die Öffnungszeiten des Dirtparks informiert man sich am besten über unsere Facebook-Seite.“ Diese ist unter dem Kennwort „Dirtpark Weil der Stadt“ zu finden.