Die Landeshauptstadt hat den Zuschlag für die Schlussetappe der Deutschland-Tour 2018 erhalten. Der Verband Region Stuttgart will kommende Woche über einen Zuschuss von 150 000 Euro entscheiden.

Stuttgart - Vor sechs Wochen war der Rathausspitze das Finale der Neuauflage der Deutschland-Tour mit 600 000 Euro für eine Tagesveranstaltung zu teuer. Stuttgart als Ziel der Schlussetappe galt als verzichtbar. Doch die CDU intervenierte, in der Stadtkasse fand sich noch Geld. Nach dem Zuschlag des Veranstalters ASO, der auch die Tour de France im Portfolio hat, handelt es sich bei der letzten von vier Etappen nun um einen „Sportevent der Spitzenklasse“. Jedenfalls ließen das OB Fritz Kuhn (Grüne) und Sportbürgermeister Martin Schairer (CDU) am Dienstag verlauten. Radfahren werde am Zielort „auf spektakuläre Weise erlebbar“, so Kuhn. Man knüpfe „an die große Radsporttradition der Landeshauptstadt an“, sagte Schairer. Diese Tradition war zuletzt 2007 mit der Straßenrad-WM gepflegt worden. Die damalige Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann, auch CDU, hatte in Sachen Doping 2007 eine offene Kampfansage formuliert. Das schmeckte weder den Offiziellen noch jenen, die wegen des Gebrauchs verbotener Substanzen aus dem Sattel geholt worden waren. Stuttgart galt dem Spitzenradsport als vermintes Gelände.

 

Auch autofreier Sonntag geplant

Doch das ist Geschichte. Nun erfahren die Deutschland-Tour und Stuttgart als Radsportstadt ein Comeback. Neben der Profi-Veranstaltung soll es zwei Jedermann-Rennen für ambitionierte Fahrer geben. Die Rundkurse mit Start und Ziel in Stuttgart werden anspruchsvoll. „Deshalb sind wir überhaupt angefragt worden, wir bieten kein langweiliges Streckenprofil“, sagt Schairers Sprecher Hermann Karpf.

Die Gegner der Veranstaltung, die in der Fraktion SÖS/Linke-plus sitzen, sähen für 600 000 Euro lieber einen autofreien Sonntag. Den solle es nun auch geben, so Karpf, und zwar weit über die Zieleinfahrt Theodor-Heuss-Straße und den Rotebühlplatz hinaus. Man plane für Teile der Innenstadt, der autofreie Umkreis solle zum Ende der Sommerferien am 26. August 2018 größer sein als der des City-Rings.

Region nennt Highlights für Streckenplanung

Wie die Profis ihren Weg nach Stuttgart finden ist noch genauso unbekannt wie der Startpunkt. Man rede mit mehreren Städten, die einen organisatorischen und finanziellen Beitrag erbringen müssten, sagt ASO Projektmanager Matthias Pietsch. Zum Gesamtbudget sagt er nichts. Der nächste Zuschuss ist dem Veranstalter aber sicher. Der Verband Region Stuttgart will Mittwoch kommender Woche 150 000 Euro freigeben – und damit ein gutes Argument für die Streckenführung liefern. Man habe ASO Highlights empfohlen, heißt es bei Regio Stuttgart Marketing.