Bei frühlingshaftem Wetter wird es zig Radlern in den Beinen jucken. Im Bottwartal im Kreis Ludwigsburg gibt es eine Tour, bei der man die Sonne, einen Fluss am Wegesrand und mehr genießen kann. Ein Tipp vom Rad-Enthusiasten Achim Seiter.
Die Sonne strahlt, die Temperaturen steigen – und damit auch die Lust, sich nach der Winterpause wieder in den Sattel zu schwingen und eine Radtour in Angriff zu nehmen. Bloß wohin? Wie wäre es mit dem Bottwartal? Achim Seiter von der Radbande Murr hat einen Tipp für eine Kernstrecke parat, an die man je nach Gusto und Leistungsvermögen vier Varianten andocken kann. Man kann dabei Flusslandschaften erleben, knackige Anstiege antesten – und sich unterwegs etwas gönnen.
Bei der Hauptroute handele es sich gewissermaßen um einen Klassiker im Bottwartal, konstatiert Seiter. Man fahre von Murr nach Oberstenfeld-Gronau, ergo vom vorderen ins obere Bottwartal. Dort treffe man auf „schöne Radwege fern von Autos und Ampeln, eben und variantenreich“.
Startplatz ist der Dorfplatz in Murr. Von dort lässt man es runter Richtung Sportplatz rollen. An der Murr entlang geht es zunächst nach Steinheim und dort über den Steppi-Kreisel am alten Bahnhöfle auf den Radweg entlang der Bottwar. Diesem immer und gegebenenfalls der Beschilderung folgen bis Großbottwar. „Da ist es aktuell etwas tricky“, sagt Seiter. In der Kreuzstraße sei eine Baustelle „und auch der Radweg direkt an der Bottwar ist seit Jahren zu. Die Bauarbeiten schreiten aber voran.“ Man durchquert jedenfalls Großbottwar, lässt Oberstenfeld hinter sich und fährt bis zum Wendepunkt in Gronau an der Alten Schule.
Vier Varianten könne man in die Route einbauen.
– Variante Beilstein: Hinter dem Mineralfreibad Oberes Bottwartal kurz hinter dem Ortsausgang von Oberstenfeld könne man Richtung Beilstein im benachbarten Landkreis Heilbronn strampeln.
– Variante Lichtenberg (bergig): In Hof und Lembach auf halbem Weg zwischen Großbottwar und Oberstenfeld kann man durch die Weinberge hoch zur Burg Lichtenberg radeln und den Ausblick genießen. „Ich empfehle, nach dem Friedhof rechts abzubiegen und dem Weg bis ganz hinten zu folgen. Die Bauarbeiten sollen dieses Wochenende abgeschlossen sein. In halber Höhe gibt es einen wunderbaren Ort um zu Verschnaufen“, erklärt Achim Seiter. „Die Bergfahrt ist richtig heftig. Die Abfahrt über die Landesstraße umso schöner“, sagt er.
– Variante Völkleshofen (bergig): Hier folgt man der Variante Lichtenberg, um dann in Neuwirtshaus links abzubiegen. Nach Völkleshofen orientiert man sich links in Richtung Flugplatz und fährt am Waldrand entlang. „In der Kurve dann geradeaus in den Wald auf den Schotterweg hineinfahren und die erste links“, erklärt Seiter. Am Wanderparkplatz Krugeiche gehe es rechts dann geradeaus Richtung Weinberge.
– Variante Kanapee (sehr bergig): Nach dem Flugplatz Völkeshofen müsse man rechts dem Waldrand und vor Altersberg links hoch der Straße folgen. Oben angekommen, gebe es ein kleines Straßendreieck. Dort halte man sich links, rechter Hand komme dann das Kanapee, ein Sessel aus Stein. Die Abfahrt nehme man auf der Landesstraße über Kurzach.
Alle Strecken seien von Murr aus circa 30 bis 35 Kilometer lang, könnten aber jederzeit abgekürzt werden. „Eine Navigation ist nicht notwendig. Die Wege sind meist beschildert und auch mit Ortsnamen versehen. Wer die Varianten wählt, im Zweifelsfall immer links halten Richtung Bottwartal. Alle Wege führen ohne eine zweiten Anstieg zurück“, erklärt Seiter. Natürlich könne man die Touren auch in umgekehrter Richtung mit Startpunkt im oberen Bottwartal fahren.
Stärken könne man sich beispielsweise im Café N am Ortseingang in Beilstein, beim Backcafé Hofmann im Murrer Gewerbegebiet oder im Eiscafé Mille Miglia am Dorfplatz in Murr. Die Biergärten und Terrassen der Gaststätten entlang der Strecke seien aktuell noch geschlossen.
Seiter hat noch zwei generelle Tipps in petto: Auch an sonnigen Tagen könne es so früh im Jahr im Schatten oder bei Abfahrten recht frisch sein. Insofern sollte man sich zumindest eine winddichte Jacke überziehen. Außerdem sei es ratsam, Bremsen und Reifen zu checken und die Kette zu ölen.