Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) lässt derzeit prüfen, ob der Flughafentunnel ganz oder teilweise für den Autoverkehr gesperrt werden kann, um mehr Platz für Radfahrer zu schaffen. Die CDU im Stuttgarter Rathaus hält davon wenig.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Die CDU-Gemeinderatsfraktion Stuttgart erteilt dem Vorschlag von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), den Autoverkehr zugunsten von Radfahrern im Flughafentunnel einzuschränken oder ganz zu verbieten, eine Absage. „Auf die Idee, den Flughafentunnel für den Kfz-Verkehr zu sperren, muss man erst mal kommen. Wir befinden uns hier in einem immens wichtigen Wirtschaftsraum, der Flughafentunnel führt zum Beispiel zum Luftfrachtzentrum und zum Gewerbegebiet Filderstadt-Bernhausen“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzen Carl-Christian Vetter.

 

Wenig Platz für Radfahrer

Hermann lässt derzeit prüfen, ob der Tunnel zwischen Stuttgart-Plieningen und Filderstadt-Bernhausen für den Autoverkehr ganz oder teilweise gesperrt werden kann. Stattdessen soll er den Radfahrern zur Verfügung stehen, die heute mit einem schmalen Weg am Rand vorlieb nehmen müssen, auf dem kaum zwei Räder aneinander vorbei passen.

Den Bau eines separaten Radtunnels hatte Hermann abgelehnt. Die Machbarkeitsstudie für die Untersuchung möglicher Tunnelvarianten sei inzwischen mit dem Ergebnis abgeschlossen, „dass ein separater Tunnel für den Rad- und Fußverkehr aus mehreren Gründen, wie sehr hohen Kosten, den ungünstigen Höhenverhältnissen sowie der fraglichen sozialen Akzeptanz und Sicherheit nicht weiterverfolgt wird“, schrieb Hermann im Februar an den FDP-Landtagsabgeordneten Friedrich Haag.

Einen solchen Tunnel aber fordert nun die Rathaus-CDU. „Der Verkehrsminister hatte ganz schnell die Idee von einem unterirdischen Ergänzungsbahnhof bei Stuttgart 21. Beim Flughafentunnel könnte er diesen Gedanken unterirdisch zu bauen, wieder aufgreifen und eine zweite Röhre neben der bestehenden in Betracht ziehen, die dann ausschließlich dem Fuß- und Radverkehr zu Gute kommt“, sagt Vetter.