Der Bezirksbeirat Nord hat sich nicht auf eine Verbesserung für Radfahrer einigen können. Jetzt gebe es nur Verlierer, meint Eva Funke.

Die Abstimmung im Bezirksbeirat Stuttgart-Nord über einen Rad- oder einen Radschutzstreifen ging gründlich schief: Bis auf Weiteres wird es in der Lenzhalde weder das eine noch das andere geben.

 

Schuld an dem Ergebnis hat nicht Bezirksvorsteherin Sabine Mezger, weil sie ihr Gremium nicht über die Konsequenzen einer erneuten Patt-Situation aufgeklärt hat. Von den Beirätinnen und Beiräten muss man erwarten können, dass sie sich über die Folgen von Stimmengleichheit im Klaren sind. Und ein Eingreifen in den Abstimmungsprozess hätte man Mezger möglicherweise als Verlust ihrer Neutralität ankreiden können.

Schuld daran, dass die Radfahrer in die Röhre gucken, sind vor allem die Grünen als größte Fraktion. Das Argument von Ralph Wöhrle, dass ein Schutzstreifen kaum sicherer sei als keiner, zieht nicht. Der Spatz in der Hand hätte auf jeden Fall ein Stück mehr Sicherheit für die Radfahrer gebracht. Darauf zu verzichten, weil man mit der großen Lösung die Taube auf dem Dach nicht bekommen hat, ist unklug. Denn damit wurde die Chance auf mehr Schutz für Radfahrer gründlich versemmelt.

Die Verlierer sind somit alle: der Bezirksbeirat, der mit leeren Händen da steht, die Mitarbeiter des Stadtplanungsamts, die viel Zeit in die Konzepte investiert haben – aber vor allem die Radfahrer. Stuttgart -