Weitere Schutzstreifen sollen in Filderstadt für mehr Sicherheit von Radfahrern sorgen. Das „Radhaus“ im Rathaus strebt ein Gütesiegel für Fahrradfreundlichkeit an.

Filderstadt - Noch wartet man auf einen Bescheid. Das Filderstädter „Radhaus“ hat sich für die Auszeichnung fahrradfreundliche Kommune beworben. Die Prüfkommission, die aus Vertretern verschiedener Landesministerien und dem Landesbündnis Pro Rad bestand, war bereits am 10. Mai in Filderstadt.

 

Die Stadtverwaltung und die Stadträte erhoffen sich eine positive Nachricht. Schließlich wurde in jüngster Vergangenheit an einigen Stellen etwas für den Radverkehr getan. Weitere Verbesserungen sollen demnächst folgen. Dies wurde am Montag im Technischen Ausschuss deutlich als sich die Stadträte auf Antrag der Fraktion Grüne/FFL mit dem Fahrradklima in der Stadt beschäftigten.

Dabei zeigte sich jedoch auch, dass es noch Vorbehalte gegenüber bestimmten Neuerungen gibt. Beispiel: Umlaufschranken. Diese Geländer, die den Radfahrer vor dem Überqueren von Straßen bremsen sollen, wurden an einigen Stellen abgebaut. Betroffen ist der Fußgängerüberweg beim Selby-Kreisel in Bernhausen oder aber der Überweg über die Osttangente Plattenhardt in der Nähe des Lidl-Markts.

FW-Fraktionsvorsitzender Rolf Kurfess erklärte, dass die Freien Wähler nicht begeistert seien von dem Abbau der Schranken. „Das macht uns Sorgen“, sagte er, „wir können das nicht nachvollziehen.“ Schließlich würden diese Geländer für mehr Sicherheit sorgen. Dieser Ansicht sei er bisher auch gewesen, gab Ordnungsamtsleiter Werner Kehrer zu. „Aber ich habe trotz Bauchgrummeln umgedacht.“ Die Unfallstatistik zeige, dass man den Abbau vertreten könne. Als die Idee aufgekommen sei, habe man die Polizei mit ins Boot genommen, ergänzte Kehrers Stellvertreter Jan-Stefan Blessing. „Der Komfort für Radfahrer steigt dadurch auf jeden Fall.“

Mit diesen Erklärungen zeigte sich Kurfess zufrieden: „Jetzt kann ich den Bürgern sagen: die Verwaltung erklärt, dass das okay sei.“ Matthias Gastel (Grüne/FFL), der selbst viel Rad fährt, verteidigte den Abbau der Geländer: „Wenn man im Pulk fährt, sind diese Schranken schlecht.“ Außerdem seien sie für Räder mit Anhängern nur schwer passierbar. Gastel zeigte sich zufrieden, dass sich das Radhaus auf Anregung seiner Fraktion mit einigen Verbesserungsvorschlägen auseinandergesetzt habe.

Insbesondere die Ausweisung weiterer Schutzstreifen hielt er für sinnvoll. Solche Radspuren, die es bereits in der Plieninger Straße gibt, sollen bald auch in der Aicher Straße angelegt werden. Dies sagte Jürgen Lenz vom Radhaus zu. Noch vor den Ferien werden in der Hohenheimer Straße Schutzstreifen aufgemalt. Weitere Radspuren sind in der Degerlocher und Grötzinger Straße, Bahnhof- und Reutlinger Straße sowie in der Schulstraße geplant.

Stadtplanungschef Tobias Meigel warb in der Sitzung für das Stadtradeln, das am 2. Juli beginnt (siehe Kasten). Johannes Jauch (FDP) gab zu bedenken, dass man bei aller Euphorie für den Radverkehr die Autos nicht vergessen dürfe. Deshalb könne die Grünphase für Radler am Schinderbuckel nicht verlängert werden. „Sonst haben wir Staus in Richtung Harthausen.“