Die Grünen im Gemeinderat fordern für mehr Verkehrssicherheit Bodenmarkierungen und Reflektoren für Poller. Es gibt Kritik von der Initiative Radentscheid.

S-Mitte - Die Grünen-Stadträtin Gabriele Munk ist selbst Fahrradfahrerin. Sie kritisiert, dass Pollern im Stadtgebiet zum Teil eine Markierung fehlt. Bei den sogenannten Polleraugen handle es sich um Keile, die mit weißer Farbe auf die Geh- und Fahrradwege angebracht sind. Genau wie Reflektoren sollen sie dabei helfen, dass die Pfosten gerade bei Dunkelheit gut erkennbar bleiben. „Mir geht es um die Verkehrssicherheit“, sagt die Stadträtin.

 

Sie hat ihre Unterschrift unter einen Antrag der Grünenfraktion im Gemeinderat gesetzt. Der Antrag formuliert die Forderung, dass die bestehenden Poller, sofern noch nicht geschehen, mit einer Bodenmarkierung und Reflektoren versehen werden. Bei einer Neuaufstellung von Pfosten soll dies künftig immer mitgeplant werden, fordern die Grünen. Die Fraktion plädiert dafür, dass die Größe der Markierungen sich an Richtlinien des Landes orientieren und fünf Meter, statt wie in Stuttgart üblich zwei Meter betragen sollen. Außerdem spricht sie sich für Kunststoffpoller aus und verweist dabei auf den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Kunststoffpoller sollen bei Aufprallunfällen im Vergleich zu Metallpfosten das Verletzungsrisiko für Fahrradfahrer minimieren. „In manchen Fällen könnten die Metallhindernisse ersatzlos entfernt werden“, heißt es weiter. Gerade für Fahrradfahrer sei das Risiko beim Zusammenstoß beträchtlich, argumentieren die Grünen.

Landesrichtlinien sollen gelten

Initiative Radentscheid reagiert mit Kritik

Thijs Lucas von der Initiative Radentscheid scheint unzufrieden mit dem Antrag der Grünen zu sein. Es gebe seit Februar 2019 einen Beschluss des Gemeinderates, der solche Details umfasse und Radwege nach den Qualitätsstandards des Radentscheids fordert. Der Antrage greife aus seiner Sicht zu kurz: „Das nachträgliche Rumdoktoren an Pollerfragen sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Stadt immer noch ein Plan fehlt, ob und wie sie die Qualitätsstandards des Radentscheids auf die Straße bringt.“