Das Gebäude in Beilstein an der Grenze zum Kreis Ludwigsburg ist so baufällig, dass die Mitarbeiter im Frühjahr ausziehen müssen. Die Bürger haben dann einen längeren Weg ins Interim-Rathaus.

Über dem Beilsteiner Rathaus mit seiner jahrhundertealten Bausubstanz schwebt ein Damoklesschwert. Der Verwaltungssitz ist so marode, dass die Fassade vor einigen Monaten notgesichert werden musste. Die Mitarbeiter brüten zwar nach wie vor in ihren angestammten Büros über Anträgen, durchforsten Akten und beantworten Anfragen der Einwohner. Doch Fachleute hatten früh klargemacht, dass das kein Dauerzustand sein kann, das Gebäude besser heute als morgen geräumt werden müsste. Das unterstreicht auch die Bürgermeisterin Barbara Schoenfeld, die nun einen Zeitrahmen nennt, wann ihre Mannschaft dem bisherigen Domizil den Rücken kehren wird.

 
Die Balken an der vorderen Fassade sind vor allem im Giebelbereich so stark verwittert und schadhaft, dass sie die Gefache nur noch bedingt halten können. Foto: Avanti

„Angestrebt ist, im zweiten Quartal umzuziehen“, sagt Schoenfeld. Bis dahin sollen die Räumlichkeiten im Ausweichquartier im Raumaier-Areal entsprechend umgestaltet worden sein. Auf dem Gelände war früher die Spätregenmission angesiedelt, ehe sich die Kommune die Fläche sicherte. „Wenn wir umgezogen sind, können wir mit Maß und Ziel alle notwendigen Informationen beschaffen und dann über die nächsten Schritte entscheiden“, erklärt die Bürgermeisterin.

Neubau als Alternative?

Die Stimmung in der Bevölkerung sei eher so, dass das alte Rathaus saniert und dann wieder von ihrem Team genutzt werden solle. „Genaueres kann man aber erst nach Beschaffung aller notwendigen Informationen sagen“, betont Schoenfeld, die selbst auch schon einen Neubau als mögliche Alternative erwähnt hatte.

Aktuell laufen noch die Untersuchungen, was bei einer Sanierung alles unternommen werden müsste – und wie viel Geld die Stadt zu investieren hätte. Eine erste ganz grobe Hausnummer liege vor und besage, dass es in Richtung 8 Millionen Euro gehen könnte, erklärt Barbara Schoenfeld.