Das Traditionsunternehmen in der Schwieberdinger Straße gibt den Kampf gegen die hohen Energie- und Mietpreise auf. Es ist nicht die einzige Schließung im Landkreis.

Volontäre: Julian Meier (mej)

Das Traditionsunternehmen „Frick für Wand & Boden“ muss seinen Standort in Ludwigsburg schließen. Nach über 30 Jahren wird das Fachgeschäft in der Schwieberdinger Straße Ende Dezember zumachen. Grund dafür sind laut der Pressemitteilung des Unternehmens die hohen Energie- und Mietkosten sowie „die dramatische Kaufzurückhaltung“ der Kunden.

 

Der ehemalige Teppich Frick ist nicht das einzige Traditionsunternehmen in Ludwigsburg, das in diesem Jahr aufgeben musste. Auch das Foto- und Radiogeschäft Talmon-Gros und das Möbelhaus Dan Natura haben bereits geschlossen. Im Landkreis kommen weitere Unternehmen hinzu, wie etwa die Fotoboutique Beran in Marbach. Der Fachhandel steckt weiter in der Krise.

Geschäftsführer übt Kritik an Bundesregierung

Der Geschäftsführer von Frick für Wand & Boden, Rainer Hunsicker, sieht in einem Statement zur Schließung auch die Politik der schwarz-roten Bundesregierung als Ursache: „Die tiefgreifenden Veränderungen im Einzelhandel zwingen uns zur Schließung. Wir stehen wie der gesamte deutsche Fachhandel vor der Herausforderung, trotz sehr hoher Mieten, hoher Energiepreise und der anhaltenden Kaufzurückhaltung gewinnbringend zu handeln.“

Doch eine Unterstützung wie etwa die Gastronomie- und Hotelbetriebe, die ab 2026 von einer Senkung der Mehrwertsteuer profitieren, bekommt der Einzelhandel nicht. „Das ist doch nicht gerecht und verhältnismäßig, zumal die großen internationalen Gastronomieketten wie McDonald’s auch davon profitieren“, sagt Hunsicker.

Ab sofort findet nun der Räumungsverkauf statt. Bis zu 90 Prozent Rabatt gibt es. Ende Dezember ist dann endgültig Schluss. Dann bleibt auf der viel befahrenen Schwieberdinger Straße – zwischen Aldi und Burger King – erst einmal eine Lücke.