Der Bezirksbeirat befürwortet den Rahmenplan. Zuvor muss Michael Hausiel vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung aber ein wenig vermitteln.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Wie war das doch gleich mit der Robert-Leicht-Straße? Soll diese Einbahnstraße bleiben oder aber für den Gegenverkehr ausgebaut werden, um die Straße Vaihinger Markt zwischen der Schwabengalerie und dem alten Ortskern zu entlasten? Das Büro Wick und Partner hatte aus der Bürgerbeteiligung zum Rahmenplan für Vaihingen mitgenommen, dass die Robert-Leicht-Straße zweispurig werden soll. Die Bezirksbeiräte hatten das anders in Erinnerung. „Das verträgt sich nicht mit unserem Verkehrsstrukturplan“, sagte Christa Tast (Grüne). „Ich kann diesem Rahmenplan so nicht zustimmen“, ergänzte Sven Ostertag (SPD).

 

Von diesem Punkt abgesehen, waren die Bezirksbeiräte aber mit der Präsentation des Büros Wick und Partner zufrieden. Dieses stellte in der jüngsten Sitzung den neuen Rahmenplan vor, in den die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung eingearbeitet worden waren. Die Stadtverwaltung hatte vor einiger Zeit einen Rahmenplan angestoßen. Dieser gibt Leitlinien vor, wie in Vaihingen künftig gebaut werden soll. Bislang gelten im Stadtteil größtenteils alte Bebauungspläne. Das hat zur Folge, dass der Paragraf 34 des Baugesetzbuches greift. Das heißt, dass sich eine Neubebauung lediglich an den Bestand anpassen muss. Damit haben Investoren große Spielräume.

Nie ein fertiges Werk

Fakt ist aber auch, dass ein Rahmenplan „nie ein fertiges Werk ist“. So formulierte es Michael Hausiel vom Stadtplanungsamt. Viel mehr sei er nur eine Grundlage für künftige Bebauungspläne. In der Bürgerbeteiligung im vergangenen Jahr hatten die Vaihinger die wichtigsten Ziele abgesteckt. So sollen die zentralen Lagen für Handel und Dienstleistungen gesichert werden. Wichtige Gebäude seien zu betonen und miteinander zu vernetzen, sodass ein zentraler Stadtraum entstehe.

Insbesondere wünschen sich die Vaihinger eine Verbindung zwischen dem Vaihinger Markt und der Schwabengalerie. Dazu gehört für viele auch, dass auf der Straße, welche das alte vom neuen Zentrum trennt, künftig weniger Autos unterwegs sind. Der Vaihinger Markt soll aufgewertet, der Stadtpark schöner und besser an den Vaihinger Bahnhof angebunden werden. Die Pfarrhausstraße könnte gar eine Fahrradstraße werden, so das Fazit der Bürgerbeteiligung. Nicht zuletzt wünschen sich die Vaihinger, dass die Grünflächen rund um den Ortskern zu einem Ring verbunden werden.

Hoffen auf zustimmende Kenntnisnahme

Nach der Sommerpause möchte Hausiel den Rahmenplan ausführlich im Umwelt- und Technikausschuss vorstellen. „Wir hoffen auf eine zustimmende Kenntnisnahme“, sagte Hausiel. Dann könne die Stadtverwaltung den Text ausarbeiten, welcher dann Grundlage für neue Bebauungspläne wäre. Doch zunächst brauchte Hausiel ein Votum aus dem Bezirksbeirat. Und da war die Robert-Leicht-Straße der Knackpunkt. „Es ist richtig, dass dieses Thema bei der Bürgerbeteiligung kontrovers diskutiert wurde“, sagte der Stadtplaner. Er schlug vor, den Punkt auszuklammern, um den Prozess nicht zu blockieren. Damit konnten sich die Lokalpolitiker anfreunden. Sie votierten mit überwiegender Mehrheit für den Rahmenplan.