Über das Tauwetter, Unterwäschefotos von David Beckham und den nächsten Stuttgarter Oberbürgermeister.  

Stuttgart - Es ist angetaut. Vor dem Beginn der diesjährigen Faschingskampagne unterscheidet sich die Außentemperatur wieder vom Innenklima des Gefrierfachs eines Kühlschranks.

 

Das Tauwetter kommt gerade rechtzeitig, um den massenhaften Einsatz von langen Unterhosen auf den Umzügen zu verhindern. Auf dem Schnarrenberg ansässige Meteorologen haben den Wechsel hin zu milden Luftmassen inzwischen exakt zurückdatieren können auf jenen Tag, an dem die ersten Unterwäschefotos von David Beckham in der Stadt aufgetaucht sind. Halb Stuttgart war mit der kickenden Werbesäule und seinen Hotpants zugepflastert. Die Werbebilder sollen vereinzelt Frühlingsgefühle ausgelöst haben. Beckhams Waschbrettbauch rief aber auch Panikreaktionen unter Männern hervor.

Männer sind so verletzlich. Gerade unter der Gürtellinie. Dies sollten Sie, liebe Narren, in den nächsten Tagen beherzigen, wenn Sie sich über Politiker lustig machen. Es ist doch viel zu früh, um ein Urteil darüber zu fällen, ob der nächste Stuttgarter Oberbürgermeister ein ähnlich gutes Bild abgeben wird wie David Beckham.

Obwohl: die CDU geht mit einem Renner und einem Turner in die Endausscheidung. Vor beiden steht im parteiinternen Casting jedoch noch eine Hürde: die Dopingprobe bei Gerhard Mayer-Vorfelder. Wer nach sechs Viertele unfallfrei sämtliche Strophen der deutschen Nationalhymne singen kann, kommt eine Runde weiter.

Für die Grünen will Fritz Kuhn künftig Chefbüttenredner werden, doch auch bei ihm ist die Eignung unklar. Kuhn soll demnächst in der Disziplin des Stuttgart-21-Eiertanzes ausgiebig getestet werden. Zerdeppert er dabei ein Ei, muss ein anderer beim Narrensprung ins Rathaus ran.

Viel einfacher gestaltet sich die Suche für zwei weitere Parteien. Bei der SPD dürfen sich nicht nur Genossen bewerben – es reicht völlig, wenn der Bewerber eine rote Unterhose besitzt. Gerne in Sigmar-Gabriel-Large. Die FDP nimmt an der Wahl gar nicht erst teil. Die Liberalen begründen dies mit Minderheitenschutz.

Mit närrischen Grüßen, Erik Raidt