Pünktlich zum Cannstatter Volksfest: Das Liebes-Aus für Stefan Mross und Stefanie Hertel. Erik Raidt kann und will das nicht glauben.

Stuttgart - In der Achterbahnfahrt des Lebens haben Sie in den vergangenen Tagen ordentlich die Schwerkraft zu spüren bekommen. Während im dunklen Tann die Hirsche röhren, hat sich die Presse mit Ihrer ganz persönlichen Brunftzeit beschäftigt. Die Einschläge kamen derb, es hieß, sie hätten fremdgespatzelt. Liebes-Aus mit Ihrer Stefanie! Das kann und will ich nicht glauben, wo doch heute Abend unsere eigene heile Welt angezapft wird - das Cannstatter Volksfest. Zur Eröffnungsfeier werden Sie uns mit einem Ihrer unnachahmlichen Trompeten-Soli verwöhnen.

 

Schon vor Tagen machte eine SMS die Runde, die Sie angeblich versehentlich an alle Kontakte aus Ihrem Adressbuch verschickt haben sollen: "liebe susanne, I hob heut nacht träumt von Dir, mir is dei dirndl in 3D erschienen, mei is des fesch, I bin die ganze nacht wachglegen." Die Stefanie also, die soll nicht erfreut gewesen sein über diese Mitteilung.

Hierzu stelle ich fest: ich habe diese Nachricht nie erhalten, halte sie für frei erfunden und jeder, der was anderes sagt, ist ein böser Mensch.

Die Brunftzeit hat einfach mehr Sex-Appeal als eine alte Eisenbahn

Ich kann diese SMS überhaupt nicht erhalten haben, weil mein Handy und für alle Fälle auch mein Faxgerät über eine Skandal-Unterdrückungstaste verfügen, die jedwede Ferkelei sofort löscht, weil die Welt ohnehin garstig und kalt genug ist. Dafür habe ich mir für meine exklusiven Informanten wunderschöne Erkennungsmelodien einbauen lassen. Wenn also der Stefan simst oder faxt oder mir mit der Trompete was sagen will, dann melden sich das Smartphone und das Faxgerät so: "Piep, piep, piep, I hab' di furchtbar lieb!"

Eine andere Melodie geht so: "Schtuegart, Ulm und Biberach, Meckebeure, Durlesbach - Viertelstunde bisch scho da, hopsa, heißa, trullala!" Den Song spielt mein Faxgerät häufig. Fast so oft jedenfalls wie "Karl der Käfer wurde nicht gefragt, man hatte ihn einfach fortgejagt!"

Ihre Melodie, lieber Stefan Mross, gefällt mir am besten. Die Brunftzeit hat einfach mehr Sex-Appeal als eine alte Eisenbahn. Das denke ich jedes Mal, wenn ich in sternklaren Nächten in den Stuttgarter Himmel hinaufschaue und sehe, wie der Mond mal wieder mit der Spitze des Fernsehturms fremdbusselt.

Kopf hoch, lieber Stefan Mross! Ein jeder weiß, dass manchmal vom einst glühenden Verlangen am Ende nur eine Lusthausruine übrig bleibt.

Die steht in Stuttgart im Schlossgarten, aber dies ist eine ganz andere Geschichte, die vielleicht einmal an einem anderen Tag erzählt wird, wenn über dem Stuttgarter Talkessel wieder die Sonne aufgeht - und so mancher Peter seiner Heidi verliebt in die Augen schaut.