Für die beiden deutschen Co-Piloten Dirk von Zitzewitz und Timo Gottschalk läuft es gut bei der diesjährigen Dakar. Im Klassement sind sie Zweiter und Dritter. Gottschalk feierte zudem den ersten Tagessieg. Montag ist ein vermeintlicher Ruhe-Tag für die Auto-Teams.

Iquique - Nach dem kräftezehrenden Marathon-Wochenende bei der diesjährigen Rallye Dakar hatten gleich zwei Deutsche Grund zur Freude. Der Berliner Co-Pilot Timo Gottschalk navigierte seinen Fahrer Yazeed Alrajhi am Sonntag zum ersten Tagessieg bei der 36. Dakar. Sein Karlshofer Kollege Dirk von Zitzewitz ließ sich unterdessen vom gesamtführenden Nasser Al-Attiyah auch bei der Reise von Iquique nach Uyuni und wieder zurück am Samstag und Sonntag mit seinem Piloten Ginel de Villiers nicht abschütteln. Vor dem Ruhetag an diesem Montag liegen die beiden im Toyota Hilux einholbare 8:27 Minuten hinter Al-Attiyah im Mini.

 

„Ich denke, dass wir die großen Sieger der beiden Marathon-Tage waren“, meinte von Zitzewitz. Am Freitag hatte er nach der sechsten Prüfung mit seinem südafrikanischen Fahrer noch 11:12 Minuten Rückstand auf Al-Attiyah und dessen französischen Co-Piloten Matthieu Baumel gehabt. Und nun? „Statt wie befürchtet Zeit zu verlieren, haben wir insgesamt welche gutgemacht. Super!“, stellte der Gewinner der Dakar 2009 (auch damals mit Villiers) fest.

Und hätten sie gegen Ende der achten Etappe nicht so viel Pech gehabt, wären sie noch näher rangekommen. Ein Plattfuß zum Schluss aber bremste Zitzewitz/Villiers, in der Tageswertung waren sie am Sonntag dennoch gerade mal 13 Sekunden langsamer. Boden gutgemacht hatten sie bereits Tags zuvor. Trotz der Freude über den eigenen Auftritt vergaß von Zitzewitz nicht, seine Markenmitstreitern zum Tagessieg im chilenische Iquique zu gratulieren: „Glückwunsch, Kollegen.“

Schlammige Pisten erschweren das Vorankommen

Alrajhi aus Saudi Arabien und Gottschalk setzten sich in einem weiteren Toyota mit über eine Minute Vorsprung gegen die argentinische Paarung Orlando Terranova/Bernard Graue im Mini des hessischen X-Raid-Teams durch. Dritte wurden Al-Attiyah/Baumel vor Villiers/Zitzewitz.

Dabei hatten auch Gottschalk und sein Pilot am Samstag noch unter den schwierigen Bedingungen gelitten. „Schlammige Pisten mit vielen großen Pfützen erschwerten das Vorankommen, dazu noch einige Hagelschauer und die Höhe von 3500 Meter über dem Meeresspiegel, die nicht nur uns höllische Kopfschmerzen bescherte“, berichtete Gottschalk. Hinzu kam, dass bei dem Marathon-Wochenende von Chile nach Bolivien und wieder zurück kein Service erlaubt war. Sprich: Was zu machen war, mussten Fahrer und Beifahrer am Samstagabend selbst am Wagen erledigen.

Gründe genug, um erstmal durchzuschnaufen. Viel von dem Ruhetag haben Piloten und Beifahrer allerdings am diesem Montag auch nicht. „Das Wort ‚Ruhetag’ ist bei der Rallye Dakar eigentlich eine glatte Lüge“, meinte Zitzewitz. Die Mechaniker würden den arbeitsreichsten und stressigsten Tag erleben. Ein Marathon von Medien-Terminen wartet auf die Crews aus der ersten Reihe, ehe es am Dienstag weitergeht. Fünf Etappen haben sie Villiers/Zitzewitz insgesamt noch Zeit, die gut acht Minuten aufzuholen, um sich am kommenden Samstag bei der Rückkehr nach Buenos Aires krönen zu lassen. Al-Rajhi/Gottschalk liegen 18:40 Minuten hinter der Spitze und ebenfalls klar auf Podestkurs. Auf Rang vier haben sie rund 36 Minuten Vorsprung.