Die Rallye Dakar gilt als eine der härtesten Touren der Welt. Nun hat sie wieder ein Todesopfer zu beklagen: Ein polnischer Motorradfahrer ließ sein Leben.

Chilecito - Die Rallye Dakar beklagt nach nur drei Etappen ihr erstes Todesopfer. Der polnische Motorradfahrer Michal Hernik wurde am Dienstag in Argentinien auf der Etappe von San Juan nach Chilecito bei Kilometer 206 leblos gefunden, wie die Veranstalter am späten Abend mitteilten.

 

Er lag demnach rund 300 Meter von der Strecke entfernt. Die Ursache seines Todes sei noch unklar. Es gebe keine äußeren Anzeichen eines Unfalls, hieß es. Der 39-Jährige hatte erstmals an der Traditionsrallye teilgenommen. Der Sprecher des Veranstalters ASO, Gregory Murac, teilte mit, Hernik habe keinen Helm getragen, als eine Suchmannschaft seine Leiche auf der steilen und kurvenreichen Strecke fand. Das Motorrad habe auf dem Boden gelegen. Der 39-Jährige habe kein Notsignal abgegeben.

Die Suche nach Hernik wurde gestartet, als kein Signal seines Positionssenders mehr registriert wurde. Eineinhalb Stunden später wurde er gefunden. Die Todesursache wird von einem Richter in der Provinzhauptstadt La Rioja untersucht.

Tagessieg gerät zur Nebensache

Der Tagessieg der argentinischen Lokalmatadoren Orlando Terranova/Bernado Graue vor den Gesamtzweiten, Dirk von Zitzewitz aus Karlshof und sein Fahrer Giniel de Villiers, geriet zur Nebensache. Auch, dass das deutsch-südafrikanische Duo im Toyota Hilux seinen Rückstand auf den Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah im BMW Mini auf nur noch rund fünf Minuten verkürzte.

Im Gegensatz zu den Spitzenpiloten ob im Auto, Lkw, Quad oder auf dem Motorrad war Hernik ein Anfänger, was die legendärste Rallye der Welt angeht. Zwei Jahre hatte er alles getan, um sich seinen Traum von der Dakar zu erfüllen. "Aber wir wissen nicht, was uns während dieser Rallye erwartet", hatte er vor dem Start in das äußerst anspruchsvolle Offroad-Abenteuer zugegeben. Mit der Startnummer 82 auf seiner KTM nahm er die Dakar 2015 in Angriff. Erfahrungen hatte er vorher bei Rallyes in Marokko und Abu Dhabi gesammelt.

Immer wieder sterben Teilnehmer

Bislang kostete die Dakar in ihrer Geschichte mehr als 60 Menschen das Leben, von Teilnehmern über Zuschauer bis Journalisten. Hernik ist das fünfte Opfer der bislang sieben Dakar-Rallyes in Südamerika.

Vor einem Jahr war auf dem Weg von Chilecito nach San Miguel de Tucumán der belgische Motorradfahrer Eric Palante im Alter von 50 Jahren bei seiner elften Dakar-Teilnahme verunglückt. Zudem waren zwei nicht akkreditierte Journalisten ums Leben gekommen, als sie mit ihrem Wagen in eine Schlucht stürzten.