Die Wahl eines Ministerpräsidenten sichert Thüringen ein Minimum an Stabilität. Und was noch wichtiger ist: der AfD war kein neuerlicher Erfolg ihrer destruktiven Politik vergönnt, meint der StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Demokratie ist ein wahres Minenfeld – zumindest in Thüringen. Bis zuletzt waren neuerliche Scharmützel nicht auszuschließen, die das Ansehen der Republik noch mehr beschädigt hätten. Immerhin ist es vier Monate nach der Landtagswahl nun aber gelungen, ohne weitere Eruptionen einen Ministerpräsidenten zu installieren. Bodo Ramelow darf das Amt vorerst behalten und einer beschleunigten Neuwahl entgegen verwalten. Eine antifaschistische Heldentat zur Abwehr rechtsextremer Verhinderungspolitik ist das nicht. Aber sehr wohl ein Triumph der Staatsräson über die Ranküne der AfD – und die strategische Dummheit in den Reihen von CDU und FDP. Diese beiden ehedem für staatstragend geltenden Parteien haben die Manöver der vergangenen Wochen nur schwer ramponiert überstanden.