Auf Instagram und Twitter erhebt eine junge Frau Vorwürfe gegen Rammstein. Die Band weist diese zurück. In den sozialen Netzwerken entbrennt eine Diskussion über Vorverurteilung und „Victim Blaming“.

Die Europa-Tour von Rammstein wird von schweren Vorwürfen gegen die Band überschattet. Eine junge Frau aus Irland meldete sich vor wenigen Tagen in den sozialen Netzwerken zu Wort. Sie erzählt, sie sei beim Tourauftakt in Vilnius zu einer Party mit der Band eingeladen gewesen. Dort habe Sänger Till Lindemann mit ihr Sex haben wollen und sei wütend geworden, als sie abgelehnt habe. Außerdem sei sie von Unbekannten unter Drogen gesetzt worden. Auf Instagram postete sie Fotos von blauen Flecken, von denen sie laut ihren Aussagen nicht weiß, wie sie entstanden sind. Sie könne sich nur bruchstückhaft an den Abend erinnern.

 

Die Band veröffentlichte am Samstag ein Statement, in dem sie die Vorwürfe kategorisch zurückweist. „Zu den im Netz kursierenden Vorwürfen zu Vilnius können wir ausschliessen, dass sich was behauptet wird, in unserem Umfeld zugetragen hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt“, heißt es in einem Tweet des offiziellen Accounts der Band.

Die Irin gibt allerdings an, dass sie die litauische Polizei eingeschaltet habe. In einem späteren Tweet stellte sie klar, dass der 60-jährige Leadsänger Lindemann sie nie angefasst habe: „Er hat akzeptiert, dass ich keinen Sex mit ihm wollte. Ich habe nie behauptet, dass er mich vergewaltigt hat.“

In der Bild-Zeitung meldete sich auch Lindemanns Ex-Partnerin, die Moderatorin Sophia Thomalla zu Wort und verteidigte den Sänger. Daraufhin entspann sich vor allem auf Twitter eine Diskussion über das sogenannte „Victim Blaming“. Davon redet man, wenn das Opfer für das verantwortlich gemacht wird, was ihm widerfahren ist. Andere wiederum kritisierten die Vorverurteilung des Sängers, bevor Ermittlungsergebnisse der Polizei vorliegen.