Weil's noch keinen "Was ist Was?"-Band über das Big Air gibt, hilft unser Kolumnist aus. Zum Beispiel: Wo kommt der Schnee für das Snowboard-Spektakel her?

Stuttgart - Die Spannung steigt, Stuttgart kümmert sich längst nicht mehr um den neuen Bahnhof oder den VfB - sondern um das Big Air. Naja, fast...

 

Dass man so ein Ding nicht von heute auf morgen aufzieht ist inzwischen hinlänglich bekannt, aber wie lange dauert eigentlich der Aufbau? Und wo kommt der Schnee her? Wird der Neckar umgeleitet und runtergekühlt, damit die Rider darauf rutschen können, oder zerschredden sie dafür die Wintertraum-Eisbahn am Schlossplatz?

Fragen über Fragen, die nicht mal die "Was ist Was?"-Bücher beantworten könnten, deswegen verzichte ich hier auf zu viele Worte und lasse die Big-Air-Macher das ganze visuell erklären.

Der Schnee wird übrigens vom Söldener Gletscher nach Stuttgart transportiert, in Kühltrucks. Böse Zungen behaupten das wäre die größte Umweltverschmutzung seit dem BP-Pipelinebruch.

Ist natürlich immer so eine Sache, Stuttgart ist ja nicht Davos, von wegen Schneesicherheit. Da könnte man eher eine Riesenwasserrutsche aufbauen, wenn man sich auf das Stuttgarter Wetter verlassen würde. Nachdem also alles steht und der Schnee da ist, der von den Shapern in Form gebracht wird, können sich die Rider an die Practice machen, ihr Training vor Ort quasi. Kann man am Freitag tagsüber auf dem Cannstatter Wasen for free begutachten, sind natürlich nur kleine Kostproben des Trickrepertoires, die dort gezeigt werden.

Die besseren Jumps hebt man sich für Samstag und den Hauptevent auf. Es soll ja was geboten werden für Publikum und Jury, neben dem Spass und der guten Zeit will man schließlich auch Punkte für die Tour mit nach Hause nehmen.

Aber wie und wofür kriegt man die? Ist das wie in der Bundesliga, wer am meinsten zahlt, gewinnt? Fast, wer das höchste Risiko eingeht, und dabei am besten aussieht während er sich über die Rampe wirft, hat definitiv die besten Chancen. Danach wird nämlich geurteilt, wer den schwierigsten Trick am stylischsten rüberbringt ohne zu stürzen, der gewinnt das Ding am Ende.

Und das bezieht sich nicht nur auf den Big Jump, sondern auch auf die Rails/Boxen, die im unteren Bereich der Rampe darauf warten von den Ridern geschreddet zu werden. Die Punkte, die der Gewinner ergattern kann, neben dem Preisgeld von insgesamt 50.000 Dollar, werden zu seinen bereits vorhanden Punkten im Gesamtranking addiert und so ergibt sich am Ende der Saison dann ein Gesamtsieger.

So, genug gefachsimpelt jetzt, weil Snowboarding so schön anzusehen ist gibt es jetzt noch einen kleinen Teaser vom Practice des ersten Relentless Big Air in Stuttgart Anfang des Jahres

Tomas Majdandzic, der Autor unserer Kolumne, ist Skater und Boarder aus Stuttgart.  Er schreibt unter anderem für das Blog Smileskateboarding.com und Kicksncoffee.com.

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Ready for BigAir Stuttgart from Werni Stock on Vimeo.