Korporäle gab es bei der Bundeswehr bisher nicht. Jetzt plant das Verteidigungsministerium einen neuen Dienstrang. Er soll den Soldaten mehr Wertschätzung eröffnen. Doch die Sache ist auch in der Armee selbst umstritten.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Der tapferste Korporal hat sich nicht auf dem Schlachtfeld bewährt – sondern auf der Kinoleinwand. In Gestalt des französischen Schauspielers Jean-Pierre Cassel (dessen Sohn Vincent heutzutage vielleicht bekannter ist) verkörpert er den Freiheitsdrang der Franzosen im Kampf gegen die Nazis, indem er unentwegt aus deren Gefangenenlagern zu entkommen versucht. Mit dem Film „Der Korporal in der Schlinge“ von 1962 hat der Regisseur Jean Renoir den Helden von ganz unten in der militärischen Hierarchie ein Denkmal gesetzt.