Bosch hat es 2015 wieder an die Spitze im weltweiten Zulieferer-Ranking geschafft, gefolgt vom Wettbewerber Conti auf Platz 2. Insgesamt haben die deutschen Autozulieferer ihre Position unter den Top 100 weiter ausgebaut und stellen künftig drei der fünf größten Unternehmen.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Stuttgart - Bosch hat es 2015 wieder an die Spitze als weltweit größter Automobilzulieferer geschafft. Bei dem Technologiekonzern mit rund 7o Milliarden Euro Umsatz entfallen fast 42 Milliarden Euro auf die Kfz-Sparte (Mobility Solutions). Auf Platz 2 der weltgrößten Zulieferer liegt Conti (39,2 Milliarden Euro), gefolgt von Denso, wie aus Berechnungen der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors hervorgeht, die zum fünften Mal eine Rangliste der 100 größten Automobilzulieferer erstellt hat. Die deutschen Zulieferer konnten ihre Position unter den Top 100 deutlich ausbauen – unter anderem auch durch Übernahmen und Fusionen. ZF Friedrichshafenetwa ist durch die Übernahme von TRW Automotive von Platz 11 (2014) auf nunmehr Platz 6 vorgerückt, wird aber nach vollständiger Konsolidierung zum viertgrößten Autozulieferer der Welt. Auch Mahle (Platz 18) hat sein Geschäft via Einkaufstour weiter ausgebaut und die Thermosparte des US-Zulieferers Delphi übernommen. Auch bei Bosch spielten Zukäufe eine Rolle. Milliardenumsätze kamen etwa durch die Übernahme der restlichen 50 Prozent an ZF Lenksysteme dazu. Der Ludwigsburger Filterspezialist Mann + Hummel ist um gut 15 Plätze nach vorn gerückt, weil sich dessen Umsatz mit dem Kauf der Filtersparte vom US-Konkurrenten Affinia um fast 900 Millionen Euro erhöht hat.

 

17 deutsche Zulieferer unter den weltweit Top 100

Insgesamt sind 17 deutsche Zulieferer in den Top 100 vertreten. Der kumulierte Umsatz der deutschen Autozulieferer stieg um 18,8 Prozent auf 175 Milliarden Euro. Insgesamt steht lauf Berylls die Zuliefererbranche gut da. Der Umsatz stiegt 2015 gegenüber dem Vorjahr um 13,7 Prozent auf 789 Milliarden Euro – der höchste Anstieg seit 2010. Trotz der Normalisierung des chinesischen Marktes geht Studienautor Tobias Keil auch von einer positiven Entwicklung in diesem Jahr aus – mit Umsatzzuwächsen von fünf bis zehn Prozent. Die Dynamik der Firmenübernahmen beschleunige sich weiter. Gut möglich, dass im nächsten die Top 100 dann erstmals mehr Umsatz generierten als die restlichen 3000 Zulieferer, so Keil.