Immer wieder liest man im Internet, dass man den Rasen nicht in der Mittagssonne bewässern soll. Denn das könnte dazu führen, dass er verbrennt. Aber stimmt das?

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Viele Hobbygärtner haben diesen Ratschlag vermutlich schon einmal gehört oder gelesen: In der Mittagssonne verbrennt der Rasen, wenn man ihn bewässert. Grund dafür sollen die Wassertropfen auf den Grashalmen sein. Angeblich kommt es durch sie zu einem Lupeneffekt, der die Sonnenstrahlen bündelt und den Rasen verbrennen lässt. Doch was ist dran an diesem Tipp?

 

Verbrennt der Rasen beim Wässern in der Sonne?

Tatsächlich handelt es sich bei diesem Ratschlag um einen Mythos. Ungarische Forscher haben in einer Studie herausgefunden, dass die meisten haarlosen Pflanzen keinen „Sonnenbrand“ aufgrund von Wassertropfen erleiden. Der Lupeneffekt der Tropfen ist nicht stark genug, um die Grashalme zu verbrennen. Zumal das Wasser durch die Hitze ohnehin sehr schnell verdunstet. Lediglich bei Pflanzen mit kleinen Härchen auf den Blättern könnten die Wassertropfen lange genug auf der Oberfläche verbleiben, um diese zu verbrennen, so die Forscher. Beim Rasen muss man sich jedoch keine Sorgen machen. Es gibt aber andere Gründe, warum es keine gute Idee ist, den Rasen in der prallen Sonne zu gießen.

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Darum sollte man den Rasen nicht bei Sonne gießen

Wird der Rasen in der prallen Mittagssonne gesprengt, verdunstet das Wasser sehr schnell. Es könnte also sein, dass nicht genügend Wasser in die Erde gelangt und der Rasen vertrocknet. Um der Austrocknung entgegenzuwirken, müsste man mehr gießen. Das würde nur unnötig Wasser verschwenden. Gerade in trockenen Sommern also keine sehr nachhaltige Bewässerungsstrategie.

Beste Zeit, um den Rasen zu wässern

Die beste Zeit, um den Rasen zu sprengen, ist in den frühen Morgenstunden. Dann ist es noch nicht zu heiß und das Wasser kann die Graswurzeln erreichen. Theoretisch könnte man den Rasen auch abends bewässern. Man sollte allerdings nicht zu lange warten. Denn bleibt der Rasen nach dem Gießen feucht, könnte das Wachstum von Pilzen angeregt werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt außerdem, den Rasen im Sommer etwas länger wachsen zu lassen, um ihn widerstandsfähiger gegen Trockenheit zu machen.

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Kein Regenwasser verwenden

Im Idealfall verwendet man für das Wässern des Rasens kein kostbares Trinkwasser. Insbesondere in trockenen Hitzeperioden sollte man sparsam mit dem Wasser umgehen. Als Alternative kann man Regenwasser sammeln. Aber auch eine Trockenphase sollte den meisten Rasenflächen nichts ausmachen, wie der BUND mitteilt. Nach ausreichend Niederschlägen sollte er wieder austreiben und eine neue grüne Fläche ausbilden.