Der Mars-Konzern denkt darüber nach, das Logo der Reisemarke Uncle Ben’s zu ändern. Aber woher stammt dieses Logo eigentlich?

Washington - Ein älterer schwarzer Mann mit weißen Haaren und einer Fliege um den Hals: Angesichts der anhaltenden Anti-Rassismus-Proteste in den USA will die bekannte Reismarke Uncle Ben’s ihr Logo ändern. Das Unternehmen wolle seinen Beitrag zu einem Ende von „rassistischen Vorurteile und Ungerechtigkeiten“ leisten, erklärte am Mittwoch der Lebensmittelriese Mars, zu dem Uncle Ben’s gehört. Deswegen sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, das Markenlogo „weiterzuentwickeln“.

 

„Wir wissen noch nicht, wie die Änderungen genau aussehen werden, und haben noch keinen Zeitplan, aber wir prüfen alle Möglichkeiten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Konzerns. Mars erklärte, als globaler Konzern habe man eine Verantwortung: „Rassismus hat keinen Platz in der Gesellschaft.“

„Dieser Reis ist so gut wie der von Uncle Ben!“

Laut der Unternehmenshomepage handelte es sich bei Uncle Ben um einen afroamerikanischen Reisbauern aus Texas, der besonders guten Reis anbaute. „Wenn ein anderer Reisbauer von seinem eigenen Reis sehr überzeugt war, sagte er: ‚Dieser Reis ist so gut wie der von Uncle Ben!’ So wurde der Name Uncle Ben zu einem Merkmal für exzellente Reisqualität.“ Die Marke heißt seit 1946 so.

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Historisch wurden im US-amerikanischen Süden häufig afroamerikanische Bedienstete „Aunt“ und „Uncle“ genannt – „weil man ihnen den Titel ‚Mr.’ oder ‚Mrs.’ verweigerte“, wie die „New York Times“ schon 2007 schrieb. Erschwerend hinzu käme, dass das Outfit, das „Uncle Ben“ im Logo trägt, an eine Butleruniform erinnert.

Auch Aunt Jemima wird pensioniert

Mars ist nicht der einzige Konzern, der umdenkt: Die Frühstücksmarke Aunt Jemima, deren Logo seit mehr als 130 Jahren eine lachende Afroamerikanerin zeigt, wird zum Jahresende abgeschafft, wie das Mutterunternehmen Quaker Foods North America mitteilte, das wiederum zum Konzern PepsiCo gehört. Auch soll die Marke, die unter anderem Ahornsirup und Backmischungen für Pfannkuchen herstellt, umbenannt werden.

„Wir erkennen an, dass die Ursprünge von Aunt Jemima auf einem Rassen-Stereotyp gründen“, erklärte das Unternehmen. Das Logo sei im Laufe der Jahre zwar immer wieder geändert worden, um „angemessen und respektvoll“ zu sein; solche Änderungen seien aber nicht mehr ausreichend.

In den USA demonstrieren seit Wochen zahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Auslöser ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd durch den brutalen Einsatz eines weißen Polizisten in der Großstadt Minneapolis. Die Gewalttat hat in den USA zu einer intensiven Debatte über Rassismus, die Diskriminierung von Schwarzen und die Zeit der Sklaverei geführt.