Einer der beiden Polizisten hat 2002 ein halbes Jahr, der andere kürzer der Ku-Klux-Klan-Sektion in Schwäbisch Hall angehört. Die Beamten hätten disziplinarrechtliche Folgen zu tragen gehabt, seien aber noch im Dienst, so ein Sprecher des Landesinnenministers.

Stuttgart - Zwei baden-württembergische Polizisten waren Mitglieder einer Ku-Klux-Klan-Sektion mit Sitz in Schwäbisch Hall. Ermittlungen rund um den Mord an ihrer Kollegin Michèle Kiesewetter hätten die dubiose Nähe der beiden Bereitschaftspolizisten aus Böblingen zum rassistischen Geheimbund aufgedeckt, bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch in Stuttgart.

 

Die junge Beamtin war 2007 in Heilbronn erschossen worden. Die Bundesanwaltschaft erklärte am Mittwoch auf Anfrage erneut, der Mord lasse sich ausschließlich den drei Mitgliedern der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle NSU zurechnen. Es gebe keine Hinweise, dass sich andere an dem Mordanschlag beteiligt hätten.

Die Beamten sind noch im Dienst

Die beiden Polizisten gehörten nach Angaben des Innenministeriums kurzzeitig der Gruppierung „European White Knights of KKK“ an. Auf die beiden Beamten wurden die Ermittler aufmerksam bei einer Durchsuchung des Vorsitzenden der „White Knights“ in Schwäbisch Hall im Jahr 2003, teilte der Sprecher von Innenminister Reinhold Gall (SPD) mit.

Aus dem dort gefundenen Material habe sich ergeben, dass ein Beamter 2002 ein halbes Jahr, der andere kürzer dem Geheimbund angehört habe. Sie seien aus eigenem Antrieb wieder ausgetreten. Die Beamten hätten disziplinarrechtliche Folgen zu tragen gehabt, sagte der Sprecher, ohne konkret zu werden. Sie seien aber noch im Dienst.