Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz überreicht einen Scheck für die Restaurierung.

Heimsheim - Das Deckengemälde im großen Saal des Graevenitzschen Schlosses ist marode und muss restauriert werden. Das kostet die Stadt fast 150 000 Euro. Vom Landesdenkmalamt erhofft sich die Stadt noch Fördergeld. Jetzt hat außerdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für die Sanierung einen Scheck in Höhe von 35 000 Euro überreicht.

 

Das Graevenitzsche Schloss wurde um 1730 von Paolo Retti auf den Resten einer alten Burg erbaut, heute ist dort die städtische Verwaltung untergebracht. Bekannt ist das Gebäude vor allem für das Deckengemälde „Herakles am Scheideweg“ von Carlo Carlone im Schlosssaal. Die Stuckmarmorverkleidung der Wände von Antonio Corbellini entstand vermutlich zeitgleich. Besonders aufgrund dieses Deckengemäldes und seiner baulichen Gestaltung sei das Gebäude von überregionaler Bedeutung, erklärt Gisela Lasartzyk von der Stiftung Denkmalschutz. Ein Grund, die Restaurierung zu unterstützen.

„Damit Vergangenheit Zukunft hat“

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gibt es seit 1985, sie hat sich selbst das Motto „Damit Vergangenheit Zukunft hat“ gegeben. Sie setzt sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen ein, die für den jeweiligen Ort und die Region von besonderer Bedeutung sind, zum Beispiel Schlösser, Gärten, Kirchen oder Parks. Der Eigentümer kann einen entsprechenden Antrag stellen, die Wissenschaftskommission der Stiftung wählt aus den Anträgen die förderungswürdigen Denkmale aus. Allein in Baden-Württemberg hat die Stiftung seit ihrer Gründung mehr als 340 Projekte gefördert. Auch Mittel aus den Erträgen der Glücksspirale werden für die Förderungen verwendet.

„Die Stiftung achtet aber auch darauf, dass die geförderten Projekte nach Fertigstellung der Öffentlichkeit zugänglich sind, denn nur genutzte Denkmale haben auf Dauer eine echte Überlebenschance“, so Gisela Lasartzyk. Im Fall des Schlosssaals ist das auf jeden Fall gewährleistet. Dieser dient nicht nur als Sitzungssaal für den Gemeinderat, sondern wird auch für Trauungen und Konzerte genutzt. Die Restaurierung ist für den Zeitraum von Juni bis November 2020 angesetzt. Dann wird der Ratssaal nicht nutzbar sein.