Zwar liegen alle Genehmigungen mittlerweile vor, nun tritt aber der Investor auf die Bremse.

Zuffenhausen - Auch anno 2014 gibt es wohl kein Rathauscafé an der U-15-Haltestelle. „Das Projekt wird sich auf jeden Fall verzögern“, sagt Thorsten Gerster vom Ravensburger Architekturbüro Gerster und Joschika. Im Gegensatz zu vielen bisherigen Telefonaten klingt Gerster aber weitaus entspannter. Alle Verträge seien mittlerweile unterzeichnet, alle Genehmigungen lägen vor. Dass das Café nun erst später gebaut werde, liege nicht an der Verwaltung, sondern am Investor. Der, so betont der Architekt, wolle sich Zeit lassen, damit alles ordentlich durchgeplant werden könne. Wann mit dem Bau begonnen wird und wann das Café in Betrieb geht, steht laut Gerster noch nicht fest. Was die Eröffnung angeht, so sind zwei Termine im Gespräch: Herbst 2014 oder Frühjahr 2015. Gerster lässt durchblicken, dass es zumindest wettertechnisch sinnvoller erscheint, das Café, das auch einen bestuhlten Außenbereich bekommen soll, im Frühjahr zu eröffnen.

 

Der Investor tritt erst später an die Öffentlichkeit

Nach wie vor möchte der Architekt nicht sagen, wer der Investor ist: „Er entscheidet selbst, wann er an die Öffentlichkeit tritt.“ Das wird, so steht zu vermuten, wahrscheinlich bei Baubeginn sein. Nicht nur was den Geldgeber angeht, gab es in der Vergangenheit immer wieder Überraschungen bei dem Projekt. Zum ersten Mal waren Pläne für ein Rathauscafé Ende 2009 im Bezirksbeirat vorgestellt worden (die Nord-Rundschau berichtete). Das einzige, was sich seit damals nicht geändert hat, ist der Standort: Das Café soll direkt an der Stadtbahnhaltestelle vor dem Rathaus errichtet werden, und zwar an deren nördlichem Ende. Notwendige Leitungen und Anschlüsse waren bereits beim Bau der Haltestelle verlegt worden. Allerdings trat der damalige Investor Michalis Kylakos den Rückzug an, da er sich mit der Stadt nicht bei der Frage der Erbpacht hatte einigen können.

Detailplanung soll beginnen

Daraufhin stand die Zukunft des Projektes einige Zeit in den Sternen. Schließlich fand sich ein neuer Finanzier, im März 2012 war dann der Bauantrag für das Vorhaben eingereicht worden. Trotzdem ging es nicht voran. Es gebe noch Klärungsbedarf, die beteiligten Ämter müssten sich noch abstimmen, hatte es seitens des Baurechtsamtes geheißen. Außerdem war darauf verwiesen worden, dass der Standort des Cafés auf einer öffentlichen Verkehrsfläche problematisch sei. Schließlich wurde im April 2013 doch eine Baugenehmigung erteilt. Im Juni 2013 hatte Architekt Gerster dann aber nochmals Post vom Baurechtsamt bekommen. In dem Schreiben ging es um die Parkplätze. Wenn der Bauherr eine Ablösesumme an die Stadt bezahle, so das Schreiben, dann müsse er keine Stellplätze nachweisen. Dieses Angebot, so Gerster, werde der Investor annehmen.

„Wir beginnen in den kommenden Wochen mit der Werk- und Detailplanung“, sagt der Architekt. Nach wie vor habe sich am Grundkonzept nichts Wesentliches geändert. Das Café soll einen Innen- und Außenbereich mit jeweils 80 Sitzplätzen bekommen. Optisch soll sich das Gebäude an die Haltestellenkonstruktion anlehnen.