Der fertige Rohbau des neuen Baltmannsweiler Rathauses wird mit einem Richtfest gefeiert. Die Verwaltung soll im Frühjahr des kommenden Jahres in ihr neues Domizil einziehen, das rund 5,6 Millionen Euro kostet.

Baltmannsweiler - Es kommt kompakt und wuchtig daher, das neue Rathaus der Gemeinde Baltmannsweiler. Gleichzeitig wirkt es aber auch offen und transparent – zumindest lässt das der Rohbau erahnen, dessen Fertigstellung am Freitag mit dem Richtfest gefeiert wurde. Rund 150 Bürger waren in die Ortsmitte von Baltmannsweiler gekommen, um erstmals das künftige Prunkstück der knapp 5700 Einwohner zählenden Kommune auch von innen zu begutachten. Denn von außen konnten sie dem dreigeschossigen Gebäude bisher förmlich beim Wachsen zuschauen, denn in nicht einmal neun Monaten ist das alte, in die Jahre gekommene Rathaus abgerissen und durch den Rohbau des neuen und modernen ersetzt worden.

 

Fördersumme über 1,5 Millionen Euro

Und so hat der Bürgermeister Simon Schmid bei seiner Rede zum Richtfest und zum Tag der offenen Baustelle „nur lobende Worte“ gefunden für die bisherige Umsetzung des Projekts, das sowohl im anvisierten Zeit- als auch Finanzrahmen liegt. Die Gemeinde rechnet zurzeit mit Investitionskosten von rund 5,6 Millionen Euro, bei denen der Abbruch des Vorgängergebäudes schon eingerechnet ist. Besonders erfreulich: damit liegt man rund 365 000 Euro unter der ursprünglichen Kalkulation. Rund 1,5 Millionen Euro der Kosten steuert zudem ein Förderprogramm von Bund und Land bei. Auch der Plan, im Frühjahr des nächsten Jahres mit rund 15 Verwaltungsmitarbeitern in das neue Domizil einzuziehen, scheint für den Rathauschef aufzugehen.

Simon Schmid, der seit Mai 2015 an der kommunalen Verwaltungsspitze steht, zeichnet mit seinem Team für den Bau verantwortlich. Die Planung, der notwendige Grundstückserwerb, die Entscheidung im Gemeinderat und die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs waren freilich noch unter die Ägide seines Vorgängers Martin König gefallen, dem einst unter anderem vorgeworfen worden war, die Kosten für einen Neubau liefen aus dem Ruder. Umso mehr freute sich der am Freitag ebenfalls unter den Gästen weilende König über den Fortschritt des Projekts, das er aus der Taufe gehoben hatte.

Der Ratssaal als „Herzstück“

Nach der Beschreibung des zuständigen Architekten Tom-Philipp Zoll dürfen sich die Bürger von Baltmannsweiler und dem zugehörigen Teilort Hohengehren auf ihr neues Rathaus freuen. Denn es entstehe ein „öffentliches und freundliches Gebäude mit Wohlfühlatmosphäre“. Im Erdgeschoss entsteht ein lichtdurchflutetes Foyer. Dort wird auch das Hauptamt seinen Sitz haben, ebenso wie das Bürgerbüro und das Standesamt. Im ersten Obergeschoss wird mit dem Ratssaal laut Zoll „das Herzstück“ eingerichtet. Der Raum, der über zwei Geschosse reicht, beeindruckt später mit einer großzügigen Glasfront zum neuen Marktplatz hin und kann auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.

Im ersten Stockwerk residieren zudem der Bürger- und der Ortsbaumeister. Eine Etage höher wird die Finanzverwaltung angesiedelt und eine große Dachterrasse, von der sich nicht nur nach Ansicht des Architekten Tom-Philipp Zoll „ein traumhafter Blick“ über den Schurwald bietet, lädt zum Verweilen in den Pausen ein.

Der Bau des Rathauses geht zudem mit einer Neugestaltung des Baltmannsweiler Marktplatzes einher. Der soll laut der Ortsverwaltung unter anderem für „eine lebendige, attraktive Ortsmitte mit hoher Aufenthaltsqualität“ stehen.