In den kommenden vier Monaten wird der Rathausvorplatz in Höfingen neu gestaltet.

Leonberg - Das alte Rathaus in Höfingen ist eines der markantesten Gebäude im Ortsteil und ein Identifikationspunkt. Zusammen mit der evangelischen Kirche, dem Kurfiss-Areal und dem Schloss prägt es die historische Ortsmitte Höfingens. Von daher wundert es nicht, dass der Stadtverwaltung sehr viel daran gelegen ist, das direkte Umfeld des Fachwerkgebäudes aus dem 16. Jahrhundert aufzuwerten.

 

Dies geschieht nach dem Motto weniger ist mehr. „Wir wollen den Rathausvorplatz entrümpeln“, erklärte Baubürgermeister Klaus Brenner wenige Tage vor dem Beginn der Bauarbeiten, die rund vier Monate andauern sollen. So sollen Mülleimer, die schief in den Angeln hängen und völlig unterschiedliche Farben haben, ebenso abgebaut werden wie defekte Fahrradständer, die gar nicht mehr genutzt werden können. „Wir wollen in Höfingens Mitte einen Platz zum Wohlfühlen schaffen“, sagt Oberbürgermeister Martin Kaufmann.

Der Blick ins Glemstal soll unterstrichen werden

Komplett erneuert wird der Bodenbelag, der einen hellen Farbton bekommt, und damit die Farbgebung der Rathausfassade aufnimmt. „Es ist ein ähnliches Pflaster, wie wir es auf dem Vorplatz des neuen Leonberger Rathauses verwendet haben“, erläutert Brenner. Entfernt wird der Grünstreifen vor dem Rathaus, der bewirkt, dass dieses vom Platz abgetrennt wirkt. „Außerdem wirkt dann das Rathaus nicht mehr wie ein Pförtnerhäusle für das größere Gebäude der Firma ITVT gegenüber“, sagt Höfingens Ortsvorsteherin Bärbel Sauer. Neue Fahrradständer werden vor dem ITVT-Gebäude angebracht, zudem können die Stromkästen abgebaut werden, da die Stromanschlüsse für die Marktleute unter die Erde verlegt werden.

Die Vitrinen, in denen Bekanntmachungen von Vereinen aushängen, werden an den Abgang zur Tiefgarage verlegt. Seniorengerechte Sitzbänke gibt es an der Rathausrückseite und rund um die alte Platane, sodass Besucher einen schönen Blick auf das Schloss und ins Glemstal haben. Dafür ist ein sogenanntes Landschaftsfenster geplant, das mit einem Geländer gegen Abstürze abgesichert wird. Elemente, die den freien Ausblick stören, wie die metallenen Rankgerüste, werden abgebaut.

Finanzierung aus dem Erbe der Eheleute Beck

Komplett neu ist auch das Beleuchtungskonzept mit LED-Lampen für den Platz. Geplant sind zwei verschiedene Arten von Leuchtstelen, die bisher dunkle Ecken rund um das Gelände erhellen. „Damit kommen wir den Ängsten vor allem älterer Mitbürger nach“, sagt Sauer. Die Kosten in Höhe von rund 35 000 Euro übernimmt die Stadt Leonberg. Die restlichen Kosten werden aus dem Erbe der Eheleute Erwin und Marianne Beck beglichen, welches nur für Projekte im Stadtteil Höfingen vorgesehen ist. Für den Rathausvorplatz sind rund 280 000 Euro eingeplant. In die Neugestaltung sind viele Anregungen von Höfinger Bürgern eingeflossen. Im Vorfeld gab es zwei Ortsrundgänge, seit knapp zwei Jahren wird das Projekt im Ortschaftsrat diskutiert. Die Umbaupläne kann man sich in der Ortschaftsverwaltung anschauen.

Trotz der Umbauarbeiten soll der wöchentliche Markt auf dem Rathausvorplatz weiterhin regelmäßig stattfinden. „Es ist ein bisschen eine Operation am offenen Herzen, da neben dem Markt auch die Volksbank regelmäßig Besucher anzieht“, sagt Geschäftsführer Heinz Sickinger von der gleichnamigen Baufirma, die mit dem Bauprojekt beauftragt wurde. Man werde aber bei allen Arbeiten größtmögliche Rücksicht nehmen.