Eine Prostituierte und ein Freier ziehen sich in der Stuttgarter Altstadt in eine Münztoilette zurück. Dann wird der Platz zum Tatort.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Manche nehmen sich ein kleines Zimmer, manchen reicht auch das Auto an einem abgelegenen Parkplatz – mancher Freier hält aber auch eine enge Toilettensäule für einen geeigneten Ort. Kostet ja gerade mal 50 Cent, ist nahe an der Altstadt gelegen. In der Nacht zum Dienstag wurde ein solches Münz-Toilettenhäuschen im Bereich des Leonhardsviertels in der Altstadt zum Tatort.

 

Wie die Polizei mitteilte, spielte sich der Vorfall am Montag gegen 23.30 Uhr in der Nähe des Züblin-Parkhauses an der Ecke Esslinger- und Pfarrstraße ab. Eine 22-jährige Prostituierte war mit einem Freier handelseinig geworden, dass sie ihm für 100 Euro eine Stunde zur Verfügung stünde. In der WC-Säule fühlte man sich weitgehend ungestört.

Und dann schlug der Täter zu

Der Freier wurde offenbar bedient – wollte dann letztlich aber doch nicht bezahlen. Er schlug der Prostituierten mit der Faust ins Gesicht und raubte die 100 Euro aus ihrer Jackentasche. Anschließend rannte er in Richtung Katharinenplatz davon. Die 22-Jährige benötigte etwas länger, um sich von dem Schock zu erholen. Sie alarmierte erst eine halbe Stunde später die Polizei. „Der Täter war da schon über alle Berge“, sagt Polizeisprecher Jens Lauer.

Ob das Raubdezernat eindeutige individuelle Spuren des Täters sichern konnte, darüber wurden keine Angaben gemacht. Nach der Erinnerung des Opfers soll der Täter etwa 25 Jahre alt und 1,80 Meter groß sein. Er hatte kurze, gelockte dunkle Haare, einen dunklen Teint und Dreitagebart. Hinweise an die Kriminalpolizei werden über Telefon 07 11 / 89 90 - 57 78 entgegengenommen.