Die Betreiber von „movie2k.to“, einem der größten illegalen Streamingdienste weltweit, wurden festgenommen. Die 37 und 44 Jahre alten Männer wurden am vergangenen Donnerstag in Bayern und Rheinland-Pfalz verhaftet.

Berlin - Ermittler haben zwei Betreiber des Raubkopienportals movie2k.to festgenommen. Die 37 und 44 Jahre alten Männer wurden am vergangenen Donnerstag in Bayern und Rheinland-Pfalz verhaftet, wie die federführende Generalstaatsanwaltschaft Dresden am Montag mitteilte.

 

Die beiden Tatverdächtigen sollen gemeinsam mit weiteren Beteiligten seit der Gründung des Portals im Herbst 2008 beziehungsweise spätestens seit Ende 2009 bis zur Abschaltung im Mai 2013 mehr als 880.000 Raubkopien von Kinofilmen und Fernsehserien verbreitet und dazu den Streamingservice stream2k.com betrieben haben.

Die Tatverdächtigen erzielten den Ermittlungen zufolge aus Werbegeldern und Abofallen Einnahmen von mehreren Millionen Euro. Das Raubkopienportal movie2k.to war nach der zwangsweisen Abschaltung des illegalen Streamingdienstes Kino.to im Juni 2011 das führende deutsche und eines der größten internationalen Raubkopienportale für Kinofilme.

Gewerbs- und bandenmäßigen Geldwäsche

Den Angaben zufolge wurde zudem ein 37-jähriger Immobilienunternehmer in Berlin unter dem dringenden Tatverdacht der gewerbs- und bandenmäßigen Geldwäsche festgenommen. Er soll zusammen mit den Betreibern von movie2k.to ab Herbst 2013 einen Teil der dort erzielten Einnahmen verdeckt in Finanzanlagen und Immobilien vor allem in Sachsen, Brandenburg und Berlin angelegt und verwaltet haben. Dafür soll er von den Hauptbeschuldigten über eine niederländische Briefkastengesellschaft allein bis Mitte 2016 mehr als 5,1 Millionen Euro erhalten haben.

Die Wohn- und Geschäftsräume der Beschuldigten wurden mit Unterstützung von Beamten des Landeskriminalamts Berlin und der Kriminalpolizei Bamberg durchsucht. Umfangreiche Beweismittel, darunter IT-Technik, Handys, Bargeld und Edelmetallmünzen sowie schriftliche Unterlagen, wurden beschlagnahmt und werden nun ausgewertet. Auf die Spur der Portalbetreiber kam die Generalstaatsanwaltschaft Dresden durch intensive Ermittlungen mit dem Landeskriminalamt Sachsen und der Steuerfahndung Leipzig.