Man kann viele nette Menschen über soziale Netzwerke kennen lernen – aber auch böse reinfallen. Ein Stuttgarter wollte mit einer rassigen Schönen ausgehen. Das hätte er besser nicht tun sollen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Vor dieser Frau ist Vorsicht geboten. 23 Jahre alt soll sie sein, 1,60 Meter groß, schlank, mit langen, glatten, schwarzen Haaren. Ein südamerikanischer Typ, ganz nach dem Geschmack eines jungen Mannes aus Feuerbach. Der wollte die Schönheit näher kennen lernen, nachdem er Anfang April über Facebook Kontakt mit ihr geknüpft hatte. Doch offenbar liebesblind geriet er an eine Femme fatale, eine verhängnisvolle Frau, die nun von der Stuttgarter Kripo gesucht wird.

 

Alles schien perfekt zu sein an jenem Freitagabend. Der 23-Jährige freute sich darauf, mit der netten jungen Frau ausgehen zu dürfen. Um 20.30 Uhr holte sie ihn in der Heidestraße in Feuerbach mit ihrem Auto ab. Der junge Mann stieg in ihren dunkelgrünen Audi, dann fuhren sie Richtung Weilimdorf. Vielleicht hatte er zu sehr auf ihr weißes Poloshirt, ihre beigefarbene Hose und ihre weißen Schuhe geachtet – auf das Autokennzeichen jedenfalls nicht. „Wir wissen nichts über das Kennzeichen“, sagt Polizeisprecher Tobias Tomaszewski.

Eine ausweglose Situation

An welcher Kreuzung in Weilimdorf die Audi-Fahrerin anhielt, weiß der 23-Jährige auch nicht mehr so genau. Er weiß nur, dass dort ein unbekannter Mann zustieg. Die Schöne und ihr Biest: etwa 25 Jahre alt, 1,80 Meter, athletisch, blonde, kurze Haare, Deutsch mit Akzent, weißes T-Shirt, helle Bluejeans. Und der hatte plötzlich eine Machete in der Hand, die offenbar hinten im Wagen versteckt lag. Der Macheten-Mann setzte dem Beifahrer die Klinge an den Hals und forderte Bargeld.

Eine ausweglose Situation. Der Überfallene gab an, dass er größere Summen zu Hause hätte – und lotste die Audi-Fahrerin wieder zurück nach Feuerbach. Dort stieg er aus und ging, vom Räuber eskortiert, zur Haustür. Ob der Täter die Machete im Wagen zurückließ, weil sie auf der Straße zu auffällig gewesen wäre, ist nicht protokolliert. Der 23-Jährige nutzte jedenfalls diese Chance: Er schloss auf, schubste den Täter zur Seite und stieß die Türe hinter sich zu. Anschließend alarmierte er die Polizei. Das war um 22.30 Uhr – immerhin zwei Stunden nach dem Start zu einer scheinbar romantischen Ausfahrt. Das Raubdezernat der Kripo sucht nun die Schöne und das Biest – und hofft auf Hinweise über Telefon 07 11 / 89 90 - 57 78.