Helfen E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung?
Diese Frage lässt sich noch nicht beantworten. Christoph Kröger, der seit vielen Jahren Raucherentwöhnungskurse begleitet, bezweifelt den Nutzen. 40 Prozent der Teilnehmer seiner Kurse, die sich das Rauchen ohne Hilfsmittel abgewöhnen wollen, sind auch nach einem Jahr noch abstinent. „Wenn die Teilnehmer als Unterstützung zur E-Zigarette greifen, sinkt dieser Wert auf 19 Prozent“, sagt der Psychologe. Nikotinpflaster oder Medikamente erreichen auch keine besseren Resultate. Die Entscheidung, ob der Dampf die Tabakzigarette ersetzen kann, falle beim Raucher in den ersten vier Wochen, beobachtet Silke Kuhn, Psychologin vom Zentrum für Suchtforschung der Uni Hamburg. Das treffe auf 89 Prozent der Ex-Raucher zu, die dauerhaft auf E-Zigaretten umgestiegen seien. „Wer länger E-Zigarette und Tabak konsumiert, entwickelt sich eher zum Doppelnutzer“, sagt sie. In Deutschland laufen derzeit 15 Studien zu diesem Thema. In Großbritannien ist die E-Zigarette dagegen bereits das wichtigste Hilfsmittel zur Rauchentwöhnung und wird etwa doppelt so oft eingesetzt wie Nikotinpflaster.
Sind E-Zigaretten ein Einstieg zum Rauchen?
Die Antwort auf diese Frage ist umstritten, aber es gibt nur wenig Hinweise auf einen Anreizeffekt. Statistiken des DKFZ besagen, dass etwa 30 Prozent der Jugendlichen in Deutschland zwischen zwölf und 17 Jahren E-Zigaretten mindestens einmal ausprobiert haben, darunter seien auch viele Nichtraucher. Viele Experten bezweifeln aber, dass dieser erste Kontakt mehr ist als nur ein Test. Britische Studien haben ermittelt, dass nur die Jugendlichen E-Zigaretten verwenden, die gleichzeitig auch rauchen. Insgesamt sind E-Zigaretten bei Jugendlichen nicht beliebt.
Warum entscheiden sich die Konsumenten für E-Zigaretten?
Bei Befragungen geben die Dampfer vier Gründe besonders oft an: E-Zigaretten sind günstiger als herkömmliche Rauchwaren. Viele Nutzer wollen den Zigarettenkonsum reduzieren. Der Wechsel der Aromen ermöglicht verschiedene Geschmackserlebnisse. E-Zigaretten dürfen auch dort konsumiert werden, wo Rauchen verboten ist. Je nach Gruppe, die befragt wurde, wird mal die eine, mal die andere Motivation besonders häufig genannt.
Werden E-Zigaretten von Gesundheitsexperten empfohlen?
Die meisten Experten äußern sich sehr zurückhaltend, aber nicht ablehnend. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sind die Langzeitfolgen dieses Produkts noch nicht ausreichend erforscht. Zum anderen verwenden viele Dampfer nikotinhaltige Liquids, und dadurch bleibt ihre Nikotinabhängigkeit unverändert erhalten. Generell könnten E-Zigaretten die jahrelange Aufklärungsarbeit über die Folgen des Tabakkonsums untergraben, weil sie zu einem positiven Image des Rauchens beitragen könnten. Auch der Nichtraucherschutz bröckelt, wenn geruchsintensive E-Zigaretten dort erlaubt sind, wo Rauchen eigentlich verboten wurde.