Bis Ende dieses Jahres müssen auch bestehende Wohnungen mit Rauchmeldern ausgerüstet sein. Das sei nicht zu schaffen, sagt derVerband der Immobilienverwalter Baden-Württemberg und fordert Aufschub vom Land.

Stuttgart - Die Rauchmelderpflicht vom 1. Januar nächsten Jahres an ist nicht zu halten. Das glaubt der Verband der Immobilienverwalter Baden-Württemberg (VDIV) und fordert das Land auf, die Frist zum Einbau der Brandschutzanlagen bis zum 31. Dezember 2015 zu verlängern.

 

Der Landtag hat im Juli 2013 die Rauchmelderpflicht beschlossen. Für Neubauten galt sie sofort; für Altbauten gilt eine Übergangsfrist bis Ende dieses Jahres. Die Anlagen müssen von den Bauherren eingebaut werden, bei bestehenden Wohnungen sind die Eigentümer dafür verantwortlich.

Der VDIV weist auf die Schwierigkeiten hin, die Wohnungseigentümergemeinschaften mit dieser – im Grundsatz von dem Verband begrüßten – Schutzmaßnahme haben. Diese seien nicht in der Umsetzung zu suchen, sondern im Ablauf der Übergangsfrist zum Jahresende, sagte der VDIV-Vorstandsvorsitzende Wolfgang D. Heckeler. Es brauche eines langen Vorlaufs, bis in Wohnungsgemeinschaften mit dem Projekt begonnen werde könne. So sei etwa ein Beschluss der Eigentümerversammlung notwendig. Dort werde der Verwalter beauftragt, die notwendigen Schritte einzuleiten. Der Mehrheitsbeschluss der Versammlung ist auch für Eigentümer bindend, die eigentlich andere Ideen haben. Es sei aus Sicht des Brandschutzes auch nur sinnvoll, wenn alle Wohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet werden.

Viele Gemeinschaften halten ihre Versammlung aber erst jetzt ab, so dass bis Ende des Jahres die Installationen gar nicht mehr vorgenommen werden könnten. Auch Installateure wiesen auf Zeitnot hin, so Heckeler. Der Verband fordert, die Frist um ein Jahr zu verlängern. Andere Länder hätten mehr Zeit eingeräumt, Bayern etwa fünf Jahre. Die Umstellung des Zahlungsverkehrs auf die SEPA-Standards sei zwei Wochen vor dem Termin verschoben worden. Wenn das EU-weit möglich sei, müsse ähnliches im Land für den Brandschutz möglich sein, so der Verband. Er vertritt 340 Unternehmen, die 460 000 Wohn- und Gewerbeeinheiten im Land verwalten.