Neil Armstrong war der erste Mensch auf dem Mond. Der Ruhm, der damit einher ging, behagte ihm nie. Ein Leben in 12 Bildern.

Stuttgart - Drei Männer flogen 1969 zum Mond – zwei davon sollten ihn betreten, während der dritte alleine weiter den Mond umkreiste, während der Passage auf der erdabgewandten Seite damals der einsamste Mensch der ganzen Welt. Die drei Namen der Männer kennt heute jedes Kind: Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins. Mit dem Ruhm, der diese drei seither ihr ganzes restliches Leben begleitet hat – nur Aldrin lebt noch –, sind die drei höchst unterschiedlich umgegangen. Michael Collins hat ein Buch geschrieben, Buzz Aldrin ebenso. Aldrin hat sich darüberhinaus als Celebrity und Fürsprecher für eine Mars-Mission positioniert. Neil Armstrong dagegen hat sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen und nur gelegentlich Vorträge gehalten. Der Schrifsteller Tom Wolfe beschreibt Armstrong in seinem Bestseller „The Right Stuff“ als jemand, dessen zeitverzögerte, aber zahlenhaltige Antworten bei gleichzeitig völlig unbewegter Miene irritieren konnten. „Darf jemand so unbeeindruckt davon sein, welche historische Rolle er hat?“, fragte der New Yorker einmal provokant. Chris Kraft, der Flight Operations Director der amerikanischen Weltraumagentur Nasa, war einer jener vier Männer, die im März 1969 unter Ausschluß der Öffentlichkeit entschieden, wer als erster die Mondfähre verlassen sollte. Ihre Wahl fiel auf Armstrong, nicht auf Aldrin. Kraft deutete später in Interviews an, was den Ausschlag gab: Neil Armstrong sei „ein Typ wie Charles Lindbergh“ gewesen. Er hätte keinerlei Ego gehabt. Gegenüber Armstrongs Biograf James D. Hansen sagte Kraft: „Wenn man ihm damals gesagt hätte: Du wirst nach diesem Flug bis an dein Lebensende der berühmteste Mensch der ganzen Welt sein, dann hätte Neil wohl geantwortet: Dann will ich nicht der erste Mann auf dem Mond sein.“