Im Friseursalon Kopftheater hat die Galerie Raumwerk K eröffnet. Dahinter stecken zwei bekannte Gesichter.

Stuttgart - Einiges hat sich geändert in Christine Regels Friseursalon Kopftheater. So viel, dass manch ein Kunde Angst um seinen gewohnten Haarschnitt bekommen hat. Seit vergangener Woche darf Entwarnung gegeben werden: Die Bauarbeiten in Regels Laden an der Sophienstraße 4 waren kein Auszug sondern lediglich ein Platzschaffen für die Gründung eines neuen Gemeinschaftsprojekts. An das Kopftheater ist fortan die Galerie Raumwerk K angegliedert, die sie gemeinsam mit Christopher Warstat und Felix Klenk betreibt. Der Salon ist dafür in den hinteren Bereich der Räume gezogen, aus drei wurden zwei Plätze. „Das ist eine Umstellung, aber eine sehr schöne“, sagt Regel. Den Salon betreibt die 30-Jährige schon seit fünf Jahren, gleich nach ihrer Ausbildung zur Friseurin hat sie sich selbstständig gemacht. Jetzt frequentieren hauptsächlich Stammkunden aus dem Heusteigviertel ihren im Stil der sechziger Jahre eingerichteten Salon.

 

Warstat und Klenk, Inhaber der Agentur Freund-K, kennt sie noch aus alten Gastro-Zeiten, die Idee gemeinsame Sache zu machen, schwirrte ebenfalls schon lange durch ihre Köpfe. „Wir interessieren uns alle drei sehr für Kunst, wir wollen jetzt den Platz bei mir nutzen, eine Plattform für jegliche Spielart zu bieten“, sagt Regel.

Kunst spielt in allen Projekten eine Rolle

Dass Warstat und Klenk irgendwann einmal eine Galerie eröffnen würden, war eigentlich nur eine Frage der Zeit: Jedes ihrer Projekte, vom Club Freund und Kupferstecher über die Bar Süssholz am Wilhelmsplatz, die sie in Personalunion mit den Schräglage-Betreibern gestartet haben, bis hin zum Straßenfest Westallee – überall findet Kunst ihren Platz. „Wir sind im Kunstkosmos stark verwurzelt und haben ein großes Netzwerk mit talentierten Kreativen“, sagt Warstat. Können sich etwa in der Bar Süßholz junge Stuttgarter Künstler austoben, auch solche die noch nie irgendwo ausgestellt haben, soll in der Galerie Raumwerk K etablierte Kunst zu sehen sein.

Welche genau, wird aber offen gelassen: „Es muss uns ansprechen. Ob Installation, Fotografie, Typografie oder Malerei – Hauptsache es matcht“, sagt Klenk. Grenzen gebe einzig der Raum vor. Bei der Auswahl der ersten Künstler habe es bisher kaum Uneinigkeiten gegeben. Aber „das kann ja noch kommen“, sagt Klenk und lacht. Die erste Ausstellung, die gerade während der regulären Öffnungszeiten des Salons zu sehen ist, heißt „Animal Kingdom“ und zeigt Malereien mit Motiven aus der Tierwelt vom Wahlberliner Raphael Grischa. Die Ausstellungen sollen jeweils circa vier Wochen laufen, eine genaue Beschränkung soll es aber auch da nicht geben. „Wir machen uns keinen Druck, sonst leidet die Qualität“, sagt Warstat.